Nun steigt auch die Wiener Volksoper in die Feierlichkeiten rund um den 150. Geburtstag von Komponist Richard Strauss ein: Nachdem der Tonsetzer auch während jubiläumsloser Phasen nicht unbedingt zu den wenig gewürdigten Künstlern zählt, gefällt die Idee, hier einmal auf die selten thematisierte Frühzeit seines Opernschaffens zumindest konzertant hinzuweisen. Feuersnot, die Oper war erstmals 1912 an der Volksoper zu erleben (am 28. März 1912 dirigierte Strauss selbst), steht noch im direkten Einflussbereich von Richard Wagner und nimmt sich symbolisch die Kunstreserviertheit Münchens vor. Es geht dabei um Erotisches: Bürgermeistertochter Diemut lässt Kunrad nicht an sich heran, worauf der Gekränkte alle Feuer der Stadt zum Verlöschen bringt. Die Problemlösung: Ausschließlich mithilfe eines bereiten Mädchens können selbige wieder entzündet werden.

Die entsprechende Liebesnacht Diemuts mit Kunrad lässt schließlich die Stadtlichter doch wieder angehen. Die konzertante Aufführung an der Wiener Volksoper leitet diesfalls Hans Graf. (Ljubisa Tosic, DER STANDARD, 14.6.2014)