Absolventengehälter im Vergleich.

Foto: DER STANDARD, Quelle: ÖPWZ

Die Gehälter für Berufseinsteiger sind gegenüber 2012 gestiegen - bei nichtakademischen Ausbildungen stärker als bei Akademikern. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe der Vergleichsstudie der Einstellgehälter von Absolventen, alle zwei Jahre durchgeführt vom Forum Personal im ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum). Für die Berechnung wurden 56 Daten von Unternehmen herangezogen.

Nach mehrjähriger Berufserfahrung zeigt sich, dass die Gehaltssteigerungen bei Nichtakademikern abflachen, während sie bei Akademikern deutlich steigen. Die höchste Steigerung, verglichen mit der Erhebung 2012, gibt es bei Masterabsolventen einer wirtschaftlichen Universität.

Uni wie FH

Die Einstiegsgehälter von Masterabsolventen von Fachhochschulen (FH) und Universitäten haben sich weiter angeglichen. FH-Absolventen wirtschaftlicher Studienrichtungen bekommen beim Berufseinstieg nur minimal weniger als Uni-Absolventen. So verdienen Uni-Master im ersten Job zwischen 2583 Euro und 2744 Euro, FH-Master zwischen 2523 Euro und 2737 Euro. Dieser Unterschied bleibt aber auch nach drei bis fünf Jahren Berufserfahrung bestehen.

Ein anderes Bild zeigt sich mit einem Bachelorabschluss eines wirtschaftlichen Studiums. Hier überholen, so die Studie, FH-Absolventen ihre Universitätskollegen sogar leicht.

Deutlichere Unterschiede als bei der Erhebung 2012 gibt es bei den Gehältern von Bachelor- und Masterabsolventen wirtschaftlicher Studienrichtungen.

Deutliche Unterschiede bei Berufseinsteigern

Bei Berufseinsteigern erhalten Masterabsolventen zwischen 211 Euro und 273 Euro mehr als Bachelorabsolventen. Die höheren Einstiegsgehälter der Masterabsolventen setzen sich mit zunehmender Berufserfahrung auch fort. Etwas deutlicher fällt der Gehaltsunterschied zwischen FH- und Universitätsabsolventen bei technischen Studienrichtungen aus. Ein FH-Abschluss ist Arbeitgebern nach wie vor weniger wert als ein Abschluss einer Universität. Aber auch hier hat sich die Differenz innerhalb der letzten beiden Jahre weiter verringert.

Auch bei Berufseinsteigern mit technischen Abschlüssen gibt es signifikantere Gehaltsunterschiede zwischen Bachelor und Master als bei der Erhebung 2012. Vor zwei Jahren erhielten Masterabsolventen im Schnitt zwischen 155 Euro und 217 Euro mehr als Bachelorabsolventen, 2014 werden Masterabschlüsse technischer Ausbildungen mit 254 Euro bis 299 Euro höher eingestuft als Bachelorabschlüsse. Die Gehaltsentwicklung bei Technikern hat aber im Vergleich zu den Untersuchungen der letzten Jahre leicht abgenommen.

Akademisierung

Neben der Frage nach den Einstellgehältern sollten die teilnehmenden Unternehmen auch angeben, welche Absolventen gesucht werden. Wenig überraschend haben Absolventen technischer Ausbildungen - von Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) über Fachhochschulen bis zu Universitäten - hier die besten Chancen. Auch wirtschaftliche Ausbildungen von Handelsakademie-(HAK)-Absolventen aufwärts werden, so die Erhebung, von den Unternehmen nachgefragt.

Am wenigsten gesucht werden Absolventen von Handelsschulen, technisch-gewerblichen Fachschulen sowie Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS). Aber auch Juristen und Absolventen wirtschaftlich ausgerichteter Fachschulen müssen sich bei der Jobsuche mehr anstrengen. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, 14.6.2014)