Teheran/Bagdad - Der iranische Präsident Hassan Rohani hat dem Nachbarland Irak die uneingeschränkte Solidarität im Kampf gegen die Terrorgruppe ISIS zugesichert. Sowohl auf regionaler als auch internationaler Ebene werde der Iran alles im Kampf gegen die Terroristen im Irak unternehmen, sagte Rohani dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki nach Angaben der Website des Präsidialamts vom Freitag.

Berichte über Kooperation mit USA

Irans Regierung prüft einem Insider zufolge eine Zusammenarbeit mit dem Erzfeind USA. "Wir können gemeinsam mit den Amerikanern den Aufstand im Nahen Osten beenden", sagte ein hochrangiger iranischer Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters unter Hinweis auf die Kämpfe im Nachbarland. "Wir haben großen Einfluss im Irak, in Syrien und in anderen Staaten." Über eine Kooperation werde gegenwärtig innerhalb der iranischen Führung diskutiert. Ob es schon Gespräche gegeben habe, wisse er nicht, sagte der Iraner.

Hilfszusagen

Der Al-Kaida-Ableger Islamischer Staat im Irak und in der Levante (Isis) hat in den vergangenen Tagen umfangreiche Gebiete erobert und bedroht nun Bagdad. Auch im syrischen Bürgerkrieg haben die radikalen Sunniten Erfolge erzielt. Der Iran bezeichnet die Isis als Terroristen und hat der schiitischen Regierung des Irak Hilfe zugesagt.

Brigadegeneral Mohammed Hedschasi sagte der Nachrichtenagentur Tasnim, man sei bereit, der irakischen Regierung Militärgüter zu liefern. "Ich glaube nicht, dass die Entsendung iranischer Truppen nötig sein wird", sagte er.

Seit der Wahl Hassan Ruhanis zum iranischen Präsidenten 2013 haben sich die Beziehungen der islamischen Republik zum "Großen Satan" USA etwas verbessert. Bei den internationalen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ist ein Zwischenabkommen erzielt worden.

Beide Staaten sehen das Erstarken von radikalen Islamistengruppen wie der überwiegend sunnitischen Al-Kaida als Problem. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums erklärte am Donnerstag zur Rolle des Iran in der Irak-Krise, man habe die Regierung in Teheran in vielen Fällen aufgefordert, eine konstruktive Rolle zu spielen. Dem habe sie im Moment nichts hinzuzufügen.  (red/Reuters, 13.6.2014)