Islamabad - Nur wenige Stunden nach dem ersten Drohnenangriff in Pakistan in diesem Jahr haben die US-Streitkräfte einen weiteren Angriff geflogen. Bei dem Angriff am Donnerstagmorgen seien mindestens zehn Extremisten getötet worden, teilten Geheimdienstvertreter mit.

Drei US-Drohnen hätten insgesamt sechs Raketen auf das Dorf Dargah Mandi im Stammesgebiet Nord-Waziristan abgefeuert, das bereits am Mittwoch angegriffen worden war. Das Ziel des zweiten Angriffs waren demnach islamistische Kämpfer, die in den Trümmern des ersten Angriffs nach Toten und Verletzten gesucht hatten.

Bei dem Drohnenangriff am Mittwoch waren nach Angaben von Geheimdienstvertretern sechs Extremisten getötet worden. Bei den Opfern handelte es sich demnach um vier Usbeken und zwei Pakistaner.

Ziel: Rückzugsgebiete der Extremisten

Die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan verfügen über weitgehende Autonomie von der Zentralregierung in Islamabad und gelten als Rückzugsgebiet radikaler Gruppen. Die USA haben dort in den vergangenen Jahren immer wieder Drohnenangriffe geflogen. Seit August 2008 wurden dabei insgesamt mehr als 2.000 Menschen getötet. Seit dem 25. Dezember 2013 hatte es jedoch keinen Drohnenangriff mehr gegeben.

Die Angriffe mit unbemannten Flugzeugen belasten seit geraumer Zeit das Verhältnis zwischen Washington und Islamabad. Die pakistanische Regierung wirft den USA vor, dass bei den Drohnenangriffen auf Taliban-Kämpfer oft auch Zivilisten getötet oder verletzt werden. (APA, 12.6.2014)