Wien - Buffet oder à la carte? Vor die Wahl gestellt, ob sie ihren Restaurantbetrieb auf Selbstbedienung umstellen oder das Bedienservice fortsetzen, haben sich zuletzt immer mehr Gastronomen und Hoteliers für Ersteres entschieden. Damit lassen sich Personal und (vermeintlich) Kosten sparen. In der Gesamtrechnung wird aber meist vergessen, dass bei Buffetbetrieb ungleich mehr Lebensmittel weggeschmissen werden als beim Bedienservice.

Dies legen zumindest Erfahrungen aus Großbritannien nahe. Für Österreich gibt es noch keine gesicherten Daten. Das soll sich ändern. Ähnlich wie in Großbritannien, wo vor drei Jahren auf Initiative von Unilever Food Solutions mit der Initiative "United against Waste" (gemeinsam gegen Abfall) begonnen wurde, wird nun in Österreich damit gestartet. Ziel sei eine Halbierung der Lebensmittelabfälle in Gastronomie, Hotellerie und Großküchen bis 2020, sagten die Initiatoren bei der Präsentation des Programms am Mittwoch.

Benchmarks als Hilfe

Mehr als 20 Partner aus Industrie, Handel, öffentlicher Hand, Forschung, Beherbergung und NGO haben sich eingeklinkt. "Je mehr dabei sind, umso besser", sagte Axel Schwarzmayr von Unilever. In einem ersten Schritt sollen in bis zu 30 Betrieben Daten erhoben, analysiert und protokolliert werden. Daraus will man Handlungsanleitungen destillieren und interessierten Betrieben Benchmarks liefern, an denen sie sich orientieren können. Ein Gratisonlinetool ist in Vorbereitung.

Vorsichtigen Schätzungen zufolge landen allein in Österreich pro Jahr mindestens 150.000 Tonnen Lebensmittel und Speisereste aus Gastronomie und Hotellerie im Müll. Hier einzusparen entlaste nicht nur die Umwelt, sondern auch das Geldbörsel. (stro, DER STANDARD, 12.6.2014)