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"Vertrauterer" Interpret Rod Stewart.

Foto: AP/Eric Charbonneau

Linz/Wien – Zwei Begriffe hört Florian Novak gerade ungern: kommerzieller und breiter. Schon gar nicht, wenn es um "das neue Lounge FM“ geht. Das präsentierte der Gründer des Privatradios gerade in Linz. Novak spricht lieber von "gefälliger" und "erwachsener" und von der "Sehnsucht der Generation 35plus nach einem entspannten Popmusikformat".

Die Medienbehörde, deren Mitglieder sich durchaus in dieser Altersgruppe bewegen, hatte keine Einwände gegen die Verbreiterung vom "Chillout" zum "Chillout-Pop". Der soll denn mit "vertrauteren" Interpreten wie Sade, Michael Bublé, Rod Stewart, Robbie Williams, Bruno Mars oder Michael Jackson aufwarten, zudem mit "loungigem Swing".

Die neue Gefälligkeit steht allen Ukw-Programmen von Lounge FM ins Haus. Lizenzen hat der Sender inzwischen für  wesentlichen Teilen von Oberösterreich, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und neuerdings für Graz, zudem jeweils befristete Eventlizenzen für Wien.

Es dürfte kein Zufall sein, dass das Format beim Zehnjahresfest von "Weekend" präsentiert wird. Familie Lengauer, Eigentümer des Gratismagazins und seit Jahreswechsel auch 50-Prozent-Gesellschafter von Lounge FM, sind bisher eher auf Medien mit breiteren Zielgruppen spezialisiert. Erst Gratiswochenzeitungen (Bezirksblätter in verschiedenen Bundesländern), nun die kostenlos verschickte Zeitschrift Weekend.

Klassik im Web

In ihrem Linzer Unternehmenssitz haben die Lengauers die Räume ihres früheren Lokalradiostudios (dessen Lizenz sie an Kronehit weiterreichten) für Lounge FM neu eingerichtet. In Oberösterreich wird es auf Lounge nun eine moderierte Morgenshow geben, auch die "Drivetime" am Nachmittag wird dort erstmals durchmoderiert. Wie das bei breiter angelegten, kommerziellen privat- und öffentlich-rechtlichen Radios eben üblich ist.

Das gewohnte Lounge-Format gibt es weiter als Webradio. Zuletzt startete Lounge – zur jüngsten Ö3-Debatte – einen Österreich-Radiokanal im Web. Demnächst will Lounge einen "entspannten“ Klassikkanal im Web starten. (red, derStandard.at, 11.6.2014)