Innsbruck - Der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, hat am Mittwoch vor einer drohenden Unterfinanzierung ab 2016 gewarnt. Eine Kürzung der Bundesmittel würde eine schwierige Situation für die Uni herbeiführen. Dann müssten drastische Maßnahmen ergriffen werden, was mit Sicherheit zur Lasten der Qualität gehen und eine Schädigung des Standortes bedeuten würde.

"Ich glaube nicht, dass etwaige Einsparungen durch eine Erhöhung des Drittmittelanteils ausgeglichen werden könnten", sagte Märk bei einer Pressekonferenz anlässlich der Halbzeitbilanz seiner vierjährigen Amtsperiode: "Bei den Drittmitteln ist der Plafond erreicht". Diese habe die Universität Innsbruck auf rund 50 Millionen Euro pro Jahr steigern können. "Und das in Zeiten, wo überall gespart wird", sagte Märk. Das Gesamtbudget der Leopold Franzens-Universität betrage in etwa 260 Millionen Euro.

Lob für Mitterlehner

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) habe sich sehr rasch und intensiv eingearbeitet und die Wissenschaft zur "Chefsache" erklärt, so der Rektor. Mitterlehner habe versichert, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um die Finanzierung zu sichern, aber es sei in diesen Zeiten selbst für einen engagierten Minister schwierig, meinte Märk: "Wir sind sehr angespannt, was die Entwicklung bringt". Wenn das jetzige Finanzrahmengesetz zur Anwendung käme, würden der Universität in der Periode von 2016 bis 2018 etwa 14 Millionen Euro fehlen.

Der den Unis für ihre Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2016 bis 2018 zustehende Gesamtbetrag muss bis Jahresende 2014 feststehen. Bis Ende 2015 muss dann die Verteilung auf die einzelnen Hochschulen erfolgen.

Kooperationen am Standort

Die Bilanz des Rektors über die vergangenen zwei Jahre unter seiner Ägide fiel durchwegs positiv aus: "Wir haben viele der bei der Inauguration formulierten Ziele bereits realisiert". Die Uni habe ihre "Spitzenposition" national und international weiter ausbauen können, was sich durch das gute Abschneiden bei diversen Rankings belegen lasse, so Märk: "Die Universität Innsbruck zählt zu den 250 besten Universitäten der Welt". Unter anderem könne man die Eingliederung dreier ehemaliger Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Schaffung der in Österreich bisher einzigartigen Fakultät für Lehrerbildung, der School of Education, und eine vermehrte Kooperation am Hochschulstandort vorweisen.

28.000 Studenten

Im Wintersemester 2013/14 studierten knapp 28.000 Studierende and Leopold Franzens-Universität, davon etwa 15.000 Frauen. Der Trend, dass mehr Frauen als Männer studieren, wird sich auch in Zukunft noch verstärken, prognostizierte Vizerektor Roland Psenner. Im Wintersemester inskribierten 4.300 Studierende erstmals ein Studium, gleichzeitig schlossen 4.100 ihr Studium erfolgreich ab. Damit habe man fast gleichviel Erstinskribierende wie Abschlüsse. (APA, 11.6.2014)