Microsoft setzt sich gegen einen Durchsuchungsbefehl zu Wehr, der US-Behörden Zugriff auf Nutzerdaten auf Servern außerhalb der USA geben würde. Laut dem Unternehmen handle es sich um einen Verstoß gegen die Verfassung. Es könnte eine richtungsweisende Entscheidung für die IT-Branche werden.

Zugriff auf E-Mails

Laut Washington Post verlangen die Behörden Zugriff auf E-Mails, die in einem Rechenzentrum in Irland gespeichert sind. Anlass ist eine Ermittlung wegen Drogenhandels. Microsoft argumentiert, dass sich die US-amerikanischen Behörden an rechtliche Vereinbarungen mit anderen Staaten halten müssen. So müsste im aktuellen Fall ein irisches Gericht den Zugriff auf die Daten veranlassen.

Standort irrelevant

Die US-Regierung vertritt wiederum den Standpunkt, dass der Standort der Daten unter dem Electronic Communications Privacy Act von 1986 irrelevant sei. Denn es gehe um das Unternehmen, das die Daten aushändigen müsse.

Politische und Wirtschaftliche Dimension

US-Konzerne fürchten, dass Kunden außerhalb der USA zu anderen Anbietern wechseln könnten, sollten US-Behörden Zugriff auf ihre Daten erhalten. Das Vertrauen in US-Konzerne hat nach den Enthüllungen durch Edward Snowden bereits stark gelitten. Die Anhörungen zum aktuellen Fall sollen im Verlauf des Sommers beginnen. (red, derStandard.at, 11.6.2014)