Bonn - Mit mehr Schwung sollen die UNO-Verhandlungen für einen neuen Weltklimavertrag in die entscheidenden Runden gehen. Darüber waren sich Regierungsvertreter auf der Bonner UNO-Klimatagung am Freitag einig. Die EU und Deutschland machten Druck auf den Verhandlungsprozess. "Wir alle müssen jetzt handeln", forderte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Die Bonner Zwischenkonferenz bereitet noch bis zum 15. Juni den nächsten Weltklimagipfel im Dezember in Lima vor. In der peruanischen Hauptstadt sollen die Bausteine für den Weltklimavertrag erarbeitet werden, der Ende 2015 in Paris beschlossen werden und 2020 in Kraft treten soll.

Klimaschutzziele auch für China

Chinas Delegationsleiter Xie Zhenhua sagte einen "aktiven Beitrag" bei den UNO-Verhandlungen zum geplanten Weltklimavertrag zu. Ein Szenario wie auf dem gescheiterten Gipfel von Kopenhagen 2009 dürfe es in Paris nicht geben. China werde Anfang nächsten Jahres feste Klimaschutzziele einreichen. Konkrete Angaben machte er nicht, er verwies aber darauf, dass es in China unterschiedliche Ansichten dazu gebe.

Inzwischen ist China vor den USA, die kürzlich eine Begrenzung des CO2-Ausstoßes angekündigt hatten, der weltgrößte Verursacher von Treibhausgasen. Im neuen Weltklimavertrag soll erstmals auch China, wie alle anderen Länder auch, einbezogen werden.

EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard rief für die jetzige Kyoto-Periode bis 2020 zu mehr Anstrengungen "von allen Seiten" auf, sonst sei das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius nicht erreichbar. Die EU werde ihr Ziel von mindestens 20 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990 übererfüllen. (APA, 6.6.2014)