Paris - Novak Djokovic steht zum zweiten Mal nach 2012 im Endspiel von Roland Garros. Der Serbe setzte sich am Freitag im Halbfinale mit 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 gegen Ernests Gulbis (Lettland/Nr. 18) durch und darf weiter auf den Sprung zurück auf den Tennis-Thron hoffen.

Im Finale, dem direkten Duell um die Position als Nummer eins, trifft Djokovic am Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) auf den topgesetzten Titelverteidiger Rafael Nadal. Der Spanier erteilte dem britischen Wimbledonsieger Andy Murray (Nr. 7) beim 6:3, 6:2, 6:1 in nur 100 Minuten eine Lehrstunde. "Das war eines der besten Spiele, die Rafa je auf Sand gemacht hat. Besonders seine Vorhand war großartig", schwärmte Toni Nadal, Onkel und Trainer des Branchenführers.

Sollte Paris-Rekordchamp Nadal ("Der Sieg war sehr emotional") seinen neunten French-Open-Erfolg verpassen, würde Djokovic am Montag erstmals seit dem 6. Oktober 2013 wieder auf Platz eins des ATP-Rankings stehen. Im ersten Halbfinale hatte der 27-Jährige nach 2:37 Stunden seinen ersten Matchball gegen Gulbis verwandelt, den er aus gemeinsamen Junioren-Tagen in der Münchner Akademie von Niki Pilic bestens kennt.

Ein Tal nach zwei Sätzen

Gegen Gulbis machte Djokovic die Hitze allerdings mehr zu schaffen als erwartet. Nach einer 2:0-Satzführung baute der Weltranglistenzweite ab. "Ich habe mich plötzlich müde gefühlt, Konzentration und Kondition haben abgenommen. Mehr möchte ich darüber nicht sagen", meinte Djokovic, der Anfang des vierten Satzes nach dem Rebreak zum 2:1 aus lauter Frust sein Racket auf den Boden geschleudert hatte. Was folgte, war ein Pfeifkonzert des Publikums und eine Verwarnung.

Erst danach fing sich der Serbe, der fünf seiner zehn Breakchancen nutzte. 13 Asse von Gulbis konnten daran nichts ändern. Der Triumph in Roland Garros fehlt Djokovic noch in seinem Grand-Slam-Portfolio. Die Australian Open hat er bereits viermal gewonnen (2008, 2011, 2012, 2013) - Wimbledon (2011) und die US Open (2011) jeweils einmal. 2012 unterlag Djokovic im Finale von Paris Nadal in vier Sätzen.

Unglaublich Bilanz von Nadal

Nadal indes ließ keine einzige Breakchance von Murray zu. Für den Spanier war es in Roland Garros der 34. Sieg in Folge und der 65. Erfolg im 66. Match seit seinem Debüt 2005. "Diese Momente werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Als Kind habe ich immer davon geträumt, hier zu sein. Es ist schon ein Stück Heimat geworden", sagte der Spanier über die Franch Open.

Nadal und Djokovic gehen am Sonntag in ihr 42. Duell  (22:19 Erfolge), auf den Sieger und die Siegerin des mit insgesamt 23,97 Millionen Euro dotierten Sandplatzturniers wartet ein Preisgeld in Höhe von 1,65 Millionen Euro.

Im Frauen-Finale stehen sich am Samstag (15 Uhr) am Bois de Boulogne Maria Scharapowa (Russland/Nr. 7) und die Rumänin Simona Halep (Nr. 4) gegenüber. (sid, 6.6.2014)