Lincoln - Wissenschafter um Fernando Montealegre-Z von der britischen Universität Lincoln haben in Südamerika eine bislang unbekannte Gattung von Laubheuschrecken mit drei verschiedenen Spezies entdeckt und im Fachjournal "PLOS ONE" vorgestellt. Die Tiere leben in den Regenwäldern Kolumbiens und Ecuadors und werden kaum einen Millimeter groß.

Bemerkenswert ist der Paarungsruf, den die Männchen ausstoßen: Mit Frequenzen von bis zu 150 Kilohertz ist es der höchste Paarungsruf im gesamten Gliederfüßerreich (zum Vergleich: die Hörschwelle des Menschen endet bei bestenfalls 20 Kilohertz). Die Gattung erhielt deshalb die Bezeichnung "Supersonus". Ermöglicht wird diese Höhe offenbar durch eine anatomische Besonderheit: Laubheuschrecken erzeugen Töne, indem sie ihre Flügel aneinander reiben - und bei Supersonus-Männchen sind die Vorderflügel auffallend verkürzt.

Fledermäuse könnten die Rufe zwar wahrnehmen. Die Heuschreckenrufe haben den Forschern zufolge jedoch nur eine geringe Reichweite, sodass die fliegenden Insektenjäger die Signale kaum erkennen könnten. (red, derStandard.at, 6. 6. 2014)