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Marco Arnautovic hatte einige gute Szenen, war quasi der Leuchtturm in der Angriffshälfte Österreichs.

Foto: APA/Neubauer

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Julian Baumgartlinger (M.) darf sich artig zu seinem Kracher-Goal gratulieren lassen.

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Der Kunde musste läppische dreieinhalb Euro ablegen, dann hatte er den besten Sitzplatz im Andruv-Stadion von Olmütz. Das ist die Heimstätte des tschechischen Traditionsklubs Sigma, der seine besten Zeiten hinter sich hat. Das Stadion übrigens auch. Das Länderspiel zwischen Tschechien und Österreich war trotz Regens nicht schlecht besucht (10.653), Schnäppchen machen Sinn. Pavel Vrba, der Teamchef der Heimischen, verzichtete auf seine Stars, nur ein Legionär, Matej Vydra von West Bromwich, stand im Aufgebot und in der Startelf. Kollege Marcel Koller hatte damit nicht unbedingt gerechnet, das Videostudium hätte er sich somit sparen können. Im Nachhinein weiß der Mensch einfach mehr.

Im Vergleich zum 1:1 gegen Island gab es gleich sechs Veränderungen. Tormann Robert Almer, György Garics, Sebastian Prödl, Emanuel Pogatetz, Andreas Ivanschitz und Andreas Weimann rein, Heinz Lindner, Florian Klein, Martin Hinteregger, Aleksandar Dragovic, Christoph Leitgeb und Marc Janko raus. Das bedingte auch eine kleine Systemumstellung, von 4-3-2-1 auf 4-1-4-1, also eine offensivere Ausrichtung. Marcel Sabitzer, Torschütze gegen Island, wurde als zentrale Spitze eingesetzt, vor ein paar Tagen hatte er noch von der rechten Seite aus für Unruhe gesorgt. Ivanschitz durfte wieder einmal der Kapitän sein, so schließt sich der Kreis. Im Oktober 2003 trug er als 19-Jähriger zum ersten Mal die Schleife, Teamchef Hans Krankl wollte es so. Österreich unterlag damals in der EM-Qualifikation Tschechien 2:3.

Unforced errors

Diesmal ging es um die Generalprobe für die nächste EM-Qualifikation. Am 8. September kommen Zlatan Ibrahimovic und andere Schweden nach Wien. Bis dahin sieht Koller seine Kandidaten nur mehr im Fernsehen.

In Olmütz ist lange Zeit nichts passiert, die Partie war eine zähe Angelegenheit, im Tennis würde man von sehr vielen unerzwungenen Fehlern sprechen. Das Spiel der Österreicher kam jedenfalls nicht in Fluss. Bis zur 34. Minute: So hat Fußball auszuschauen, die Aktion war kein Fluss, sondern ein Wasserfall. Ivanschitz zu Markus Suttner, der zu Marko Arnautovic, doppelter Doppelpass mit Sabitzer über die linke Seite in den Strafraum, Letztgenannter drückt den Ball zum 1:0 über die Linie.

Das Niveau stieg danach, auch jenes der Tschechen. 42. Minute: Tomas Horava von Viktoria Pilsen zieht ab, die Flugbahn des Balles endet erst in der Kreuzecke, Pausenstand 1:1. Julian Baumgartlinger kam für Zlatko Junuzovic. Nun waren es wieder zwei defensive Mittelfeldspieler, Stefan Ilsanker bekam einen Partner.

Debüt für Liendl

Die Tschechen hatten jetzt ihre Hetz mit Österreich, zwei mittelgroße Chancen blieben ungenützt. Michael Liendl durfte debütieren, Ivanschitz ging in der 63. Minute, Weimann wurde durch Janko ersetzt wurde. 72. Minute: Wider den Spieleverlauf sorgt Mainz-Legionär Baumgartlinger im zweiten Versuch per Weitschuss-Bombe für das 2:1, es war sein erster Treffer fürs Team, zuvor hat es 30 Mal nicht geklappt.

Vom Ergebnis her ist die Generalprobe gelungen, die Leistung war fern der Großartigkeit. Baumgartlinger war glücklich: „Einen schöneren Saisonabschluss kann man sich nicht wünschen.“ (Christian Hackl aus Olmütz, DER STANDARD, 4.6.2014)

In aller Freundschaft:

Tschechien - Österreich 1:2 (1:1). Olmütz, Andruv-Stadion, 10.653, SR Van Boekel (NED)

Tore: 0:1 (34.) Sabitzer, 1:1 (42.) Horava, 1:2 (72.) Baumgartlinger

Tschechien: Stech - Kaderabek, Holek, Prochazka, Limbersky (73. Kopic) - Vacha, Horava (46. Kolar) - Dockal (63. Petrzela), Husbauer (89. Hejda), Krejci (73. Fleisman) - Vydra (73. Tecl)

Österreich: Almer - Garics, Prödl, Pogatetz, Suttner - Ilsanker (89. Dragovic) - Weimann (63. Janko), Junuzovic (46. Baumgartlinger), Ivanschitz (63. Liendl), Arnautovic (74. Klein) - Sabitzer (84. Lazaro)

Gelbe Karten: Keine