Wien - Am Samstag sollen im Stadtpalais Liechtenstein Nationalisten und christliche Fundamentalisten aus Russland getagt haben. Ziel der Organisatoren war angeblich, Europa und den Westen vor Liberalismus und der "satanischen Schwulenlobby" zu retten. Unter den Teilnehmern sollen auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, sein Stellvertreter Johann Gudenus und Johann Herzog, Zweiter Wiener Landtagspräsident gewesen sein. Das berichtet der Tagesanzeiger.

Anlass der geheimen Tagung war der Jahrestag des Wiener Kongresses, der vor 200 Jahren die "Heilige Allianz" über Europa brachte. Gastgeber war der russische Oligarch Konstantin Malofeew und seine Stiftung Sankt Basilius der Große.

Unter den Gästen soll sich auch Alexander Dugin , Chefideologe der Eurasischen Bewegung und Vorsitzender der Nationalbolschewistischen Partei befunden haben.  "Dass Strache so ungeniert an diesen Kräften anstreift, ist gespenstisch. Die Gedankenwelt dieser Herrschaften ist gefährlich", sagte Albert Steinhauser, stellvertretender Klubobmann der Grünen.

FPÖ: "Private Einladung"

Auf Anfrage des STANDARD wollte der Sprecher des FPÖ-Parlamentsklubs, Martin Glier, den Bericht des Tagesanzeigers nicht kommentieren. Dass Strache, Gudenus und Herzog an der Veranstaltung teilgenommen hätten, wollte er weder bestätigen noch dementieren. "Es handelt sich um eine private Einladung und ist somit nicht kommentierungswürdig“, sagt Glier.

Bei der Veranstaltung soll sich Strache laut Tagesanzeiger übrigens einen kleinen Fauxpas geleistet haben. Als der FPÖ-Chef am Konferenztisch ein Handyfoto schoss, soll er von Tagungsleiter Malofeew abgemahnt worden sein. Die Teilnehmer seien zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet gewesen, heißt es in dem Bericht. Auch diese Begebenheit konnte Glier im Gespräch mit dem STANDARD nicht bestätigen. (burg, derStandard.at, 3.6.2014)