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Apple hat auf der WWDC eine Vorschau auf iOS 8 ...

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... und OS X 10.10 Yosemite gegeben.

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Das Desktop-Betriebssystem hat einen neuen Look erhalten, der OS X näher an iOS heranführen soll.

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Continuity-Features sollen OS X und iOS besser miteinander integrieren.

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Apple hat zum Auftakt der 25. Ausgabe seiner Entwicklerkonferenz WWDC die neuesten Versionen seiner Betriebssysteme vorgestellt. OS X 10.10 trägt den Beinamen Yosemite nach dem US-amerikanischen Nationalpark. Es bringt ein neues Interface, überarbeitete Apps und eine engere Integration mit iOS. Das iPhone- und iPad-Betriebssystem iOS 8 bringt zahlreiche neue Funktionen für bestehende Apps und neue Entwickler-Tools.

iOS 8

Benachrichtigungen werden unter iOS 8 interaktiv und könnten direkt beantwortet werden. Das funktioniert auch mit Drittanbieter-Apps. Sprachnachrichten können etwa beantwortet werden, indem das iPhone zum Ohr gehalten wird. Über die Multitasking-Ansicht werden nicht nur offene Apps, sondern auch Kontakte angezeigt. In Mail können E-Mails mit Wischgesten markiert oder gelöscht werden.

Health

Ein großes Update für iOS 8 stellen die Fitness- und Gesundheitsfeatures dar. Nicht Healthbook, sondern schlicht Health heißt die App, über die verschiedene Daten gesammelt werden. Über das sogenannte Healthkit können auch Drittanbieter-Apps mit diesen Daten versorgt werden. So erhalten beispielsweise Ärzte Zugriff auf Patientendaten in Echtzeit.

Familienfreigabe

Mit der Familienfreigabe können bis zu sechs Nutzer mit verschiedenen Apple-IDs ihre Käufe aus iTunes und App Store teilen, sofern sie die selbe Kreditkarte nutzen. Auch Kalender und Fotos werden so über die Geräte einer Familie zur Verfügung gestellt.

iPhoto

In der Foto-App iPhoto werden alle Aufnahmen quer über sämtliche iOS-Geräte synchronisiert. Nutzer haben über iCloud von jedem Gerät aus Zugriff auf alle Fotos und Videos in Original-Auflösung. Überarbeitet wurden auch die Bildbearbeitungsfunktionen. Die neuen Funktionen werden auch in der OS-X-Version der Foto-Anwendung Einzug halten. 5 GB bleiben bei iCloud kostenlos inkludiert. 20 GB kosten im Monat 99 US-Cent, 200 GB gibt es um 4 Dollar.

Erweiterte Suche

Die Spotlight-Suche liefert nun Vorschläge, neue Points-of-Interests, Routen, Nachrichten, Apps aus dem App Store, Lieder aus iTunes und Beginnzeiten von Kinos in der näheren Umgebung. In der Sprachassistentin Siri wurde unter anderem der Musikerkennungsdienst Shazam integriert.

Keyboard

Apple hat auch die virtuelle Tastatur überarbeitet. Quicktype soll bessere, Kontext-basierte Vorschläge während des Tippens bieten. Laut Apple lernt die Tastatur zudem mit den Nutzergewohnheiten dazu. Diese Daten werden direkt am Gerät gespeichert. Alternativ lassen sich unter iOS 8 auch Drittanbieter-Keyboards installieren.

Messaging

Bei Gruppenchats können einzelne Nutzer nun entfernt werden. Einem Thread kann ein eigener Name zugewiesen werden. Zudem kann man den eigenen Standort mit anderen Nutzern teilen - entweder permanent oder nur für einen bestimmten Zeitraum. Direkt aus iMessage lassen sich Sprachnachrichten und Videos verschicken - ähnlich wie es aus dem Facebook Messenger möglich ist. Über den "Do not disturb"-Button können Benachrichtigungen vorübergehend ausgeschaltet werden.

App Store

Apple hat auch den App Store überarbeitet. Zu den neuen Features gehören etwa App-Bundles, über die mehrere Apps gleichzeitig zu einem günstigeren Preis angeboten werden können. Über Video-Previews kann eine Vorschau auf Apps zusammengestellt werden. Für Entwickler werden rund 4.000 neue APIs geboten. Beispielsweise können Apps nun Informationen austauschen. Entwickler können der Mitteilungszentrale Widgets hinzufügen. Und mit Metal und SceneKit stehen neue Tools für Games zur Verfügung.

TouchID

Die Fingerabdruck-Funktion TouchID, die am iPhone 5S zur Verfügung steht, kann ab iOS 8 auch von Drittanbietern-Apps genutzt werden. Allerdings sollen fremde Entwickler keinen direkten Zugriff auf die biometrischen Daten erhalten.

HomeKit

Wie vorab durchgesickert, hat Apple mit HomeKit eine Plattform zur Heimautomatisierung vorgestellt. Dafür arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Anbietern in diesem Bereich zusammen. Mehr Informationen blieb der Konzern zunächst noch schuldig.

Neue Programmiersprache

Eine Überraschung hatte Apple für Entwickler im Gepäck: eine neue Programmiersprache. Swift soll eine bessere Performance als Objective-C oder Python bieten und das Programmieren vereinfachen. Über ein Playground-Feature können Entwickler ihre Anwendung in Echzeit anzeigen und ändern. Swift unterstützt Xcode, Cocoa und Cocoa Touch. Entwickler können ihre Apps direkt zum App Store übermitteln. Die Beta-Version der Programmiersprache steht ab sofort zur Verfügung.

Neues OS-X-Design

Das Desktop-System hat vor allem einen neuen Look erhalten. Apple hat die Toolbars und die Texturen der Fenster von OS X neu designt. Wie unter iOS sind Fenster am Desktop nun semitransparent, sodass das Hintergrundbild des Desktops "durchschimmert". Nutzer, die nicht von den hellen Farben abgelenkt werden wollen, können OS X im "Dark Mode" verwenden.

Überarbeitete Apps

Neben dem neuen Design hat die Mitteilungszentrale eine neue "Today"-Ansicht erhalten. In der Sidebar werden Wetter-, Weltuhr-, Aktien-Widgets und Erinnerungen angezeigt. Die integrierte Suchfunktion Spotlight zeigt Vorschläge und Inhalte aus Wikipedia, Karten, Bing, App Store, iTunes Store, iBooks Store, Top-Webseiten, Nachrichten und Kinoprogrammen an. Eine Suche nach einer Person liefert etwa Kontaktinformationen oder geplante Meetings. Auch die Kalender-App hat eine neue Tagesansicht erhalten.

iCloud Drive und Mail Drop

Alle Dateien in iCloud sind in Finder verfügbar und werden automatisch über alle Geräte - auch Windows-Rechner - synchronisiert. Mit Mail Drop bietet Apple eine Funktion, über die Nutzer Attachments mit bis zu 5 GB verschicken können. Die Datei wird dabei in iCloud hochgeladen und als Link per Mail verschickt. Fotos können in Mail mit Kommentaren und Formen ähnlich wie in der App Skitch versehen werden, bevor man sie verschickt.

Safari

Im Browser Safari werden Favoriten nun erst dann angezeigt, wenn man in die Adressleiste klickt. RSS-Feeds werden in der Sidebar geladen. Mit einem Klick können Inhalte über soziale Netzwerke geteilt werden. Auch Stabilität und Performance sollen beim neuen Safari verbessert worden sein. Ein neuer Tab-View-Button bringt einen Überblick über alle geöffneten Tabs. Mehr Datenschutz sollen ein separates Privates-Surfen-Fenster und die Integration der Suchmaschine DuckDuckGo für anonymes Suchen bieten.

Continuity

Unter dem Stichwort Continuity fasst Apple Features zusammen, über die OS X und iOS besser zusammenarbeiten. So funktioniert nun die WLAN-Sharing-Funktion Airdrop zwischen den beiden Betriebssystemen. Wer auf dem iPad eine Nachricht oder ein E-Mail schreibt kann diese mit einem Klick auf einem Mac anzeigen lassen und dort weiter bearbeiten.

Telefonate vom Mac aus

Mit Instant Hotspot erkennt ein Mac ohne eigenen Internetzugang das WLAN des iPhones in der Nähe und kann schneller einen Hotspot für eine Internetverbindung aufsetzen. Zudem können unter OS X 10.10 auch Telefonate direkt vom Mac aus angenommen werden. So lässt sich beispielsweise eine Telefonnummer direkt von einer Website aus anwählen.

Ab Herbst

OS X 10.10 steht ab sofort für Entwickler zur Verfügung. Die Veröffentlichung für alle Nutzer ist für Herbst angekündigt. Das Update wird kostenlos sein. Zudem öffnet Apple das System vorab in einem öffentlichen Beta-Programm. Auch iOS 8 wird im Herbst für alle kompatiblen Geräte ausgeliefert - das sind iPhone 4s, 5, 5c, 5s, iPod touch (5. Generation), iPad 2, mit Retina-Display Retina, Air, Mini und Mini Retina. Entwickler können die Beta-Version und das SDK bereits jetzt installieren.

Keine Hardware

Neue iMacs und MacBooks, wie vorab spekuliert worden war, hatte Apple nicht im Gepäck. Auch auf ein neues iPhone, iPad oder die lange erwartete iWatch muss der Markt weiterhin warten. (Birgit Riegler, derStandard.at, 2.6.2014)