Deftige und heftige Livekünste sind zu erwarten, wenn die Band The Ape Wien mit Tex Perkins (breite Beine) beehrt.

Foto: Philbey

Wien – Schon der Bandname beschreibt deutlich die Mission: The Ape. Gemeint ist kein gemütlicher Bananenfresser, der brav die Meute laust, sondern ein triebgesteuerter Primat bei den Freuden des Amoklaufs. Schließlich ist der Chef der als Ape benannten australischen Band Tex Perkins. Und der ist, wie man bei der Polizei so schön sagt, einschlägig bekannt.

Seinen Ruf als hüft- und faustkreisende Rampensau bescherten ihm seine Einsätze für das Gute und Schlechte bei Bands wie Butcher Shop, den Beasts of Bourbon, Cruel Sea und noch ein paar anderen. Damit ist er zumindest in Aus tralien weltberühmt geworden, zuletzt spielte er dort gar den Man in Black, Johnny Cash – wobei wir darüber heute nicht meditieren wollen. Nach langen Jahren der Isolation auf dem Subkontinent verschlägt es den 51-Jährigen nun wieder einmal nach Europa.

Hier stehen Zeugen seiner Auftritte mit den Beasts und Cruel Sea heute noch die Münder offen – sagen wir es beherrscht: Der Mann ist ein Naturereignis. Kommenden Mittwoch (4. 6.) ist er mit The Ape im Chelsea zu Gast. Mit den Beasts of Bourbon spielte er exzellente Saubartlmusik im Themengebiet von Sex, Sex, Sex, Drogen und Sex. Dazwischen Balladen, um Mutti zu beruhigen. Mit The Cruel Sea gab er sich feingeistiger und wurde damit zu Hause berühmt und erfolgreich. Das ist schön, macht aber auch bequem.

Also umgab er sich mit ein paar Unverbesserlichen, die trotz Bewährungsauflagen reisen dürfen, und gründete die Apes und veröffentlichte heuer ein titelloses Debütalbum. Das rangiert musikalisch irgendwo zwischen den Beasts und Cruel Sea – ohne deren Klasse zu erreichen.

Schlecht ist es natürlich trotzdem nicht. Und live, siehe oben, muss man den Mann erlebt haben, sonst weiß man nicht, was Rock ’n’ Roll bedeuten kann. (Karl Fluch, DER STANDARD, 3.6.2014)