Tokio - An der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima haben am Montag die Bauarbeiten für ein gigantisches Projekt zur Begrenzung der radioaktiven Verseuchung des Grundwassers begonnen. Die Betreibergesellschaft Tepco will mit 1.550 unterirdisch zu verlegenden Rohren einen 1,5 Kilometer langen Eiswall errichten, der das aus der Umgebung ins Grundwasser vordringende Wasser zurückhält.

Die japanischen Behörden sehen sich mit Sorgen des Auslands konfrontiert, das kontaminierte Wasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima könne in großen Mengen unbehandelt in den Pazifischen Ozean strömen. Nach einem Erdbeben und Tsunami im März 2011 kam es in drei der vier Fukushima-Reaktoren, die an der Pazifikküste liegen, zur Kernschmelze. Derzeit ist die Behandlung des verseuchten Wassers das akuteste Problem. Mehr als 435.000 Kubikmeter verstrahlten Wassers werden bereits auf dem Kraftwerksgelände gelagert.

Abschluss des Bauprojekts bis März 2015

Mithilfe des unterirdischen Eiswalls soll verhindert werden, dass fortwährend neues Grundwasser unter die defekten Reaktoren strömt, wodurch sich die Menge des kontaminierten Wassers ständig vergrößern würde. Es ist vorgesehen, das nicht kontaminierte Wasser außerhalb des gefrorenen Walls abzupumpen.

Das aktuelle Bauprojekt mit den mehr als 1.500 Rohren soll bis zum März 2015 abgeschlossen sein. In die Rohre wird ein Kühlmittel mit Temperaturen weit unter dem Nullpunkt gepumpt, die das Grundwasser gefrieren lassen. Ähnliche Anlagen wurden bereits im Tunnelbau verwendet, um unterirdische Wasserwege umzuleiten - allerdings nicht in dieser Größenordnung. (APA, 2.6.2014)