Moskau – Nächster Schritt rund um die russisch-ukrainischen Gasverhandlungen: Der russische Energiekonzern Gasprom gewährt Kiew nach der am Freitag angekündigten Gas-Teilzahlung (siehe dazu: Gaspoker als Mikadospiel) eine Fristverlängerung.

Das Ultimatum für Vorauszahlungen auf weitere Lieferungen werde daher bis zum Montag kommender Woche verlängert. Gasprom hatte die Ukraine vor zwei Wochen aufgefordert, ihre Rechnungen wegen ausstehender Zahlungen in Milliardenhöhe ab Juni im Voraus zu bezahlen. Der Staatskonzern drohte damit, seine Erdgaslieferungen ansonsten ab Dienstag einzustellen.

Erste Rate überwiesen

Immerhin hat die Ukraine laut Energieminister Juri Prodan am Freitag tatsächlich eine erste Rate an Russland überwiesen. Die 786 Millionen Dollar liegen allerdings weit unter der geforderten Anzahlung von zwei Milliarden Dollar. Insgesamt sind die Schulden der Ukraine laut Moskau Ende April bei 3,5 Milliarden Dollar, Ende Mai schon bei 5,2 Milliarden Dollar gelegen. Am Montag stehen in Brüssel entscheidende Verhandlungen an. Bei einem Treffen am Freitag konnte kein Durchbruch erzielt werden.

Gasprom hatte die Ukraine vor zwei Wochen aufgefordert, ihre Rechnungen wegen ausstehender Zahlungen in Milliardenhöhe ab Juni im Voraus zu bezahlen. Der Staatskonzern drohte damit, seine Erdgaslieferungen ansonsten ab Dienstag einzustellen.

Keine Einigung auf einen Preis

Kiew weigert sich aber weiterhin, den von Moskau veranschlagten Preis zu zahlen. Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk betonte am Freitag bei einer Kabinettssitzung in Kiew, die Ukraine werde die seit April verlangten 500 Dollar pro tausend Kubikmeter Erdgas "niemals" akzeptieren.

Die Ukraine fordert wie in der Vergangenheit Rabatte für russische Gaslieferungen. Derzeit verlangt Gasprom den vertraglich vereinbarten Preis von 485,5 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas. Die Ukraine will wie zuletzt nur 268 US-Dollar bezahlen.

Die von der Pleite bedrohte Ukraine erhielt jahrelang verbilligtes Gas aus dem Nachbarland. Nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch im Februar hatte Moskau die Rabatte aber gestrichen. Russland ist nach Angaben von Energiepolitikern bereit, sich auf 380 US-Dollar zu einigen. Das Thema steht heute, Montag, im Brüssel auf der Agenda. (Reuters/red, derStandard.at, 2.6.2014)