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Auch Florian Klein wird Marcel Koller vor dem Tschechien-Match noch einmal ins Gebet nehmen.

Foto: APA/Groder

Innsbruck - Der verpasste Sieg beim 1:1 am Freitag in Innsbruck gegen Island liegt Österreichs Team-Fußballern im Magen. Zahlreiche vergebene Torchancen und eine defensive Unachtsamkeit beim Gegentor brachten die Österreicher im vorletzten Test vor der EM-Qualifikation um die Früchte ihrer Arbeit. Am Dienstag in Olmütz gegen Tschechien will sich die ÖFB-Auswahl deutlich kaltschnäuziger präsentieren.

"Wir haben schon bessere Spiele gehabt", sagte Zlatko Junuzovic, der erst im Finish in Fahrt kam. "Wir müssen einfach kaltschnäuziger werden, unsere Chancen nützen, uns das Leben einfacher machen", forderte der Mittelfeldspieler von Werder Bremen.

Auffälliger Ilsanker

In Abwesenheit von Superstar David Alaba, Martin Harnik und Veli Kavlak riss vor allem Marko Arnautovic immer wieder das Spiel an sich. Der erste Treffer im Nationalteam seit dem Doppelpack im Juni 2012 gegen die Ukraine gelang aber auch ihm nicht. "Mit meiner Leistung darf ich zufrieden sein, mit dem Ergebnis aber nicht. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Aus 15 Torchancen nur ein Tor zu machen, das ist einfach zu wenig", erklärte der Stoke-City-Mittelfeldmann.

Die positivste Lehre für Koller aus dem Island-Match war, dass angesichts von Leuten wie Sabitzer oder Ilsanker die Kaderbreite gewachsen ist. "Man kann schon sagen, dass sich Ilsanker sehr gut präsentiert hat. Er hat das gezeigt, was er auch im Training gezeigt hat. Und das ist im ersten Länderspiel nicht normal." Als "reif" bezeichnete Koller die Vorstellung von Arnautovic. "Er hat schon bei Stoke immer wieder gezeigt, dass er reifer geworden ist. Die Mitspieler suchen ihn und er übernimmt diese Verantwortung auch."

Über den Premierentorschützen Sabitzer meinte Koller: "Er hat sich weiterentwickelt, hat eine gute körperliche Präsenz. Sabitzer ist einer, der gewinnen will, der sauer ist, wenn es nicht läuft. Das ist es, was du brauchst."

Nur nicht abheben

Dass Marc Janko nach wie vor die Spielpraxis fehlt, war nicht zu übersehen. Auf die Frage, welche Alternativen er habe, meinte Koller achselzuckend: "Das ist sicher eine Situation, wo wir am Suchen von Alternativen sind. Wir wussten, dass Marc keine Spielpraxis hat und noch dazu angeschlagen war (Achillessehnenprobleme, Anm.). Er ist trotzdem sehr wichtig für uns. Ich hoffe jetzt, dass er einen guten Club findet."

Die Island-Partie sei auch ein gutes Beispiel dafür gewesen, dass man immer die Bodenhaftung bewahren solle. "Da glaubten einige, da werden nur Schafe gezüchtet. Und dann sehen sie Bilder und merken auf einmal: 'Uh, die können ja auch Fußball spielen.'" Genauso sei es mit kommenden EM-Quali-Gegnern wie etwa Montenegro. Koller hat offenbar missfallen, dass sich in den vergangenen Tagen der eine oder andere Spieler zu weit aus dem Fenster gelehnt und die Quali für die EM 2016 als Pflicht angesehen hat. (APA, 31.5.2014)