Bangui - Bei Protesten in der Zentralafrikanischen Republik sind am Freitag mindestens drei Menschen getötet und ein dutzend weitere verletzt worden. In der Hauptstadt Bangui forderten tausende Demonstranten den Rücktritt von Übergangspräsidentin Catherine Samba Panza.

Soldaten der Mission der Afrikanischen Union in Zentralafrika (Misca) seien während der Proteste angegriffen worden und hätten dann das Feuer auf "bewaffnete Demonstranten" eröffnet, sagte ein Oberst der Friedenstruppe.

Angriff auf Stützpunkt

Die Angreifer hätten versucht, den Stützpunkt der Soldaten zu stürmen, sagte der Misca-Polizeichef Bengone Otsaga. Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei den Zusammenstößen außerdem zwölf weitere Menschen verletzt. Schüsse waren auch in anderen Teilen Banguis und am Flughafen am Stadtrand zu hören.

Erst am Mittwoch waren in Bangui 17 Menschen bei einem Angriff auf eine Kirche getötet worden, die zahlreichen Flüchtlingen Obdach bietet. 27 weitere Flüchtlinge wurden nach Angaben der UNO verschleppt.

In der Zentralafrikanischen Republik hatte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka 2012 einen Aufstand begonnen und im März 2013 Staatschef Francois Bozize gestürzt. Der Putsch riss das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, in deren Verlauf bereits tausende Menschen getötet wurden. Rund eine Million Menschen ist seither auf der Flucht.

Bozizes Nachfolger Michel Djotodia wurde im Jänner von Übergangspräsidentin Samba Panza abgelöst, doch auch sie konnte die Gewalt bisher nicht stoppen. Die Demonstranten verlangen zudem, dass sich Soldaten einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union aus Burundi zurückziehen. Sie werfen ihnen vor, nichts gegen die Gewalt gegen Christen zu unternehmen.  (APA, 31.5.2014)