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Mitglied einer prorussischen Miliz bei einer Barrikade nahe dem Flughafen der ostukrainischen Stadt Donezk.

Foto: REUTERS/Maxim Zmeyev

Kiew/Wien - Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat den Kontakt zu weiteren vier Beobachtern in der Ostukraine und ihrem ukrainischen Übersetzer verloren. Die Verbindung sei am Donnerstagabend gegen 19 Uhr abgebrochen, teilte die OSZE am Freitag mit. Das Team sei in der Stadt Sewerodonezk gestoppt worden, die etwa hundert Kilometer nördlich von Luhansk liegt.

Die OSZE-Mitglieder seien "in Sewerodonezk von Bewaffneten festgenommen worden", erklärte die OSZE.

Freilassung des zweiten Teams nicht bestätigt

Weiterhin keine Verbindung habe man zu den seit Montag im ostukrainischen Slawjansk von Separatisten festgehaltenen vier OSZE-Beobachtern. Die OSZE ging in der Mitteilung nicht auf Angaben von prorussischen Separatisten ein, wonach diese am Freitag die vier Beobachter wieder auf freien Fuß gesetzt hätten. Sie seien verwarnt worden, sich künftig nicht mehr ohne Voranmeldung auf dem Gebiet der selbst ernannten "Volksrepublik Lugansk" aufzuhalten, sagte Separatistenführer Alexej Tschmilenko der russischen Agentur Interfax.

Die Mitarbeiter der OSZE sollen den friedlichen Übergang zur Normalität in der Ukraine sichern. Bereits Anfang Mai war eine von Separatisten festgenommene Beobachtergruppe nach einer Woche freigelassen worden. Damals hatte sich ein russischer Unterhändler in die Bemühungen um die Freilassung der Männer eingeschaltet.

Kiew meldet Erfolge

Die ukrainische Übergangsregierung hat am Freitag nichts desto trotz Erfolge im Kampf gegen die prorussischen Separatisten vermeldet. Die Regierungstruppen hätten die Milizen "vollständig" aus Teilen der Ostukraine vertrieben, sagte Verteidigungsminister Michail Kowal am Freitag.

Teile der Region Donezk sowie der Norden der Region Luhansk seien unter der Kontrolle der  Armee, sagte Kowal. Seinen Angaben zufolge wurden seit Beginn der Militäroffensive Mitte April mehr als 20 ukrainische Soldaten getötet.

Am Donnerstag hatten die Separatisten einen Militärhubschrauber abgeschossen und dabei zwölf Soldaten getötet. Anfang der Woche hatte es zudem heftige Gefechte um den Flughafen von Donezk gegeben, den die Regierungstruppen nach eigenen Angaben am Dienstag zurückeroberten. (APA, 30.5.2014)