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Büchner-Preisträger Jürgen Becker bei einer Lesung im März dieses Jahres.

Foto: apa/dpa/Horst Galuschka

Darmstadt - Sein 82. Geburtstag steht vor der Tür. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung erkennt den Büchnerpreis 2014 (50.000 Euro) dem im Bergischen Land zurückgezogen lebenden Jürgen Becker zu.

Beckers Wahl ist keine Überraschung, als bahnbrechend wird man sie nicht bezeichnen wollen. Nach der Aufregung um Vorjahrespreisträgerin Sibylle Lewitscharoff und deren Äußerungen zur Reproduktionsmedizin hat die Akademie gut hörbar ein Votum für Stille und Beharrlichkeit eingelegt. Becker trat zunächst als Autor experimenteller Texte hervor, ehe er die Verzeichnung der ostdeutschen Kindheitslandschaft zum eigentlichen Thema seiner Poesie machte.

Sein Werkverzeichnis umfasst Lyrikbände und Journalprosawerke. Titel wie Das Ende der Landschaftsmalerei (1974) oder Dorfrand mit Tankstelle (2007) geben Hinweise auf den Sound dieser exemplarisch modernen Poesie. Der Preis wird am 25. Oktober in Darmstadt verliehen. (poh, DER STANDARD, 31.5./1.6.2014)