Paris - Erwartungsgemäß keinen Auftrag hatte Dominic Thiem am Donnerstag in der zweiten Runde der French Open in Paris gegen Turnierfavorit Rafael Nadal. Österreichs Shootingstar verlor bei dem mit 25 Millionen Euro dotierten Turnier nach 2:05 Stunden gegen den Spanier mit 2:6, 2:6 und 3:6.
Der topgesetzte achtfache Paris-Sieger war für das 20-jährige Supertalent auf dem Center Court noch die eine oder andere Nummer zu groß, doch Thiem ließ immer wieder sein Potenzial aufblitzen und beeindruckte damit selbst seinen großen Gegner. "Er ist einer der kommenden Stars", meinte Nadal nach dem Match vor 16.000 Zuschauern noch auf dem Platz.
Einigermaßen in Bedrängnis geriet die Nummer eins der Welt nur im dritten Sitz, als Thiem mit einem seiner zwei Breaks sogar 3:1 in Führung ging. Viele brillante Schläge vor allem über Thiems Vorhand und ein durchgehend starker Nadal ließen das Match zwischendurch hochklassig erscheinen. Bei eigenem Aufschlag konnte der Österreicher den Spanier allerdings nicht genug fordern, um ernsthaft in die Nähe eines Satzgewinns zu kommen. Zudem machte er auf der Rückhandseite, die Nadal permanent anspielte, zu viele unerzwungene Fehler.
"Megaviele Rookie-Fehler, Megaerlebnis"
"Ich habe nicht so schlecht gespielt. Aber es waren viele Kleinigkeiten nicht gut genug, dass ich ihn echt fordere. Vor allem waren megaviele Rookie-Fehler dabei. Leichte Fehler. Die passieren, weil du auf Sand gegen Rafa Nadal halt noch besser spielen willst als gegen die anderen. Und weil er dir halt überhaupt nichts schenkt. Auf dem größten Sandplatz der Welt gegen den besten Sandplatzspieler der Welt spielen dürfen, das war ein Megaerlebnis. Das will ich unbedingt wieder erleben. Und das nächste Mal will ich auch näher hinkommen. Dafür muss ich ab morgen so hart arbeiten, wie ich nur kann", schrieb Thiem auf seiner Facebook-Seite.
Die Segel streichen musste auch Andreas Haider-Maurer. Der 27-jährige Niederösterreicher war gegen den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic ohne Chance und musste sich nach 1:47 Stunden mit 5:7, 3:6, 4:6 geschlagen geben. Damit sind alle sechs Österreicher in den Single-Hauptbewerben von Paris ausgeschieden. (red, derStandard.at, 29.5.2014)