Buenos Aires - Vor 201 bis 145 Millionen Jahren war das Erdzeitalter des Jura - so steht es in den Schulbüchern. Vielleicht aber bald nicht mehr, wenn es nach einem argentinischen Geologenteam geht, das glaubt, Anzeichen dafür gefunden zu haben, dass der Jura verlängert werden muss.

Fünf Millionen Jahre sind es laut der Forschergruppe um Víctor Ramos von der Universität Buenos Aires, die der nachfolgenden Kreidezeit abgezogen und dem Jura zugeschlagen werden müssten. Zu diesem Ergebnis kamen sie nach Studien in der Andenprovinz Neuquen. 

Die Untersuchung

Die Forscher unternahmen  eine Datierung auf den Schiefergas-Feldern von Vaca Muerta, rund 1.200 Kilometer südwestlich von Buenos Aires. Vulkanische Asche, die zusammen mit Fossilien von Ammoniten und einer bestimmten Planktongruppe gefunden wurde, ist in Labors in Australien, der Schweiz und Brasilien untersucht worden, um das genaue Alter festzustellen.

Ammoniten und das sogenannte Nanoplankton ( vier bis vierzig Mikrometer kleine Organismen) werden als Indikatoren für den Übergang von der Jura- auf die Kreidezeit betrachtet. Und die hier gefundenen wurden für einige Millionen Jahre jünger befunden, als sie es eigentlich sein sollten.

Die Arbeit der Geologen ist in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift "Gondwana Research" veröffentlicht. Die Autoren lassen darin offen, wie das Ergebnis ihrer Fossilienanaylse zu bewerten ist. Sie favorisieren aber die Interpretation, dass der Jura erst vor 140 Millionen Jahren zu Ende ging. (APA/red, derStandard.at, 28. 5. 2014)