Im Jänner 2012 hat sich für Alexandra viel verändert: "In dieser Zeit habe ich mit der Psychotherapie gestartet, wollte wissen, was ist“, sagt sie rückblickend. Alexandra ist eine Transfrau. Der Weg dahin war mühsam und begann mit einem tiefen Blick ins eigene Seelenleben.

Unsicherheit 

Nach dem Ende der insgesamt fünf psychologischen Beratungsgespräche war dann alles klar: "Es hat sich herausgestellt, dass es nicht nur ein Tick oder eine Phase ist," sagt Alexandra. Sie war über die neu gewonnene Erkenntnis nicht sehr erfreut, immer wieder hatte sie versucht sich diesen Schritt auszureden, ihn gar noch abzuwenden - dabei dachte sie auch an Selbstmord. "Ich war mir sehr unsicher, ich wollte ja eigentlich normal sein“, schildert sie ihre schwierige Situation von einst. "Dann habe ich es in Kauf genommen“. Das war der Anfang, seitdem sei sie glücklicher denn je, sagt Alexandra.

Alexandra im Gespräch über ihren (beruflichen) Alltag.
hohenscherer

Homosexuelle Transfrau

"Wir sind mittlerweile ein toleranteres Land, dennoch kann es passieren, dass man als Transsexuelle aus irgendwelchen Gründen den Arbeitsplatz verliert“, sagt sie. Ihr ist das nicht passiert, in ihrer Firma herrscht weitestgehend Konsens über Diversität. Für Alexandra gibt es vier Meilensteine im Leben als Transfrau: das Coming-Out, die Hormonbehandlung, die Operation, die aber nicht jede macht und schließlich die Partnerwahl. Bei Letzterem tut sie sich noch schwer: "Als homosexuelle Transfrau in der Lesben-Community angenommen zu werden ist nicht einfach“, schildert sie. (Text: Toumaj Khakpour, Video: Siniša Puktalović, daStandard.at, 27. Mai 2014)