Wien - Die US-Konzerne haben umsatz- und gewinnmäßig die Nase vorn: Während die Top 300 Unternehmen Europas 2013 den Umsatz nur um 0,5 Prozent steigern konnten und beim Gewinn einen Rückgang von drei Prozent erlitten, stiegen bei den US-Firmen die Umsätze um vier Prozent und die Gewinne um fünf Prozent. Das geht aus einer Untersuchung der Beratungsgruppe Ernst & Young hervor.
Dazu würden US-Unternehmen mit weniger Umsatz deutlich mehr Gewinn erwirtschaften, so E & Y. Der Gewinn der US-Unternehmen lag im Vorjahr bei leicht niedrigerem Umsatz um 188 Mrd. Euro über dem der europäischen Konzerne. Die US-Unternehmen profitierten von der guten Entwicklung auf dem Heimatmarkt, dem schwachen US-Dollar und den niedrigeren Energiekosten.
Im Jahresdurchschnitt habe sich der Dollar gegenüber dem Euro um drei Prozent verteuert. "Die europäische Wirtschaft kommt nur mühsam in Fahrt und bietet derzeit wenig Wachstumspotenzial", so Gerhard Schwartz, Partner bei E & Y Österreich, in einer Aussendung.
Austro-Primus OMV
Ein weiterer Grund für das bessere Abschneiden der US-Wirtschaft sei der unterschiedliche Branchenschwerpunkt: "In Europa dominiert nach wie vor die 'Old Economy', also Industrie- und Rohstoffkonzerne", sagte Schwartz. Im Gegensatz dazu herrsche in den USA die IT-Branche vor: Unter den zehn gewinnstärksten Unternehmen befinden sich in den USA drei IT-Konzerne, während man in Europa keinen Einzigen findet. Die Vormachtstellung der USA in der IT-Branche könnte sich zu einem massiven Standortnachteil Europas entwickeln, so Schwartz.
Unter den 300 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen Europas befinden sich mit dem Öl- und Gaskonzern OMV, dem Stahlkonzern Voestalpine und dem steirischen Maschinenbauer Andritz drei österreichische Firmen, zeigt die Untersuchung. Die OMV lag 2013 im Europa-Ranking auf Platz 37, die Voest auf Platz 162, Andritz auf Platz 283. International schaffte es der Handelskonzern Walmart auf Platz eins, gefolgt von Exxon Mobil. (red; APA, DER STANDARD, 27.5.2014)