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Jürgen Melzer erwartet Tsonga.

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Dominic Thiem erwartet Nadal.

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Paris - Jürgen Melzer steht erstmals seit 2011 wieder in der zweiten Runde der French Open. Der 33-jährige Niederösterreicher rang am Montag in der Fortsetzung des am Vorabend bei 1:1-Sätzen abgebrochenen Spiels den Belgier David Goffin mit 6:4,5:7,7:5,6:4 nieder. Melzer nützte nach 3:27 Stunden den ersten Matchball zum Aufstieg, der ihm ein Duell mit Frankreichs Topstar Jo-Wilfried Tsonga sicherte.

Und auch Dominic Thiem bleibt im Bewerb. Der 20-Jährige (ATP-Nr. 57) setzte sich am Abend gegen den erfahrenen Franzosen Paul-Henri Mathieu (ATP-Nr. 90) nach etwas mehr als zwei Stunden mit 6:4,7:6(3),6:2 durch. Auf ihn wartet nun bei seiner Premiere im Herren-Feld von Roland Garros ein Duell mit keinem Geringeren als Rafael Nadal. Die Nummer eins des Turniers hatte in Runde eins dem US-Amerikaner Robby Ginepri beim 6:0,6:3,6:0 eine Lehrstunde erteilt.

Bereits ausgeschieden sind Kei Nishikori, der dieses Jahr als erster Japaner in die Top Ten vorgestoßen ist, sowie Melbourne-Sieger Stanislas Wawrinka. Nishikori, noch von den Folgen einer Rückenverletzung gehandicapped, musste sich dem Slowaken Martin Klizan mit 6:7(4),1:6,2:6 geschlagen geben. Wawrinka (Schweiz/Nr. 3) scheiterte am Spanier Guillermo Garcia-Lopez mit 4:6, 7:5, 2:6, 0:6. Es war das früheste Ausscheiden des letztjährigen Viertelfinalisten bei den French Open seit acht Jahren.

Souveräner Thiem

Die Art und Weise, in der sich Thiem, Österreichs auch international immer gefragter werdender Aufsteiger, auf Court 2 präsentierte, war beeindruckend. Er schlug Mathieu, in Paris immerhin bereits zweimal im Achtelfinale, 32 Winner um die Ohren und war eigentlich nie in Gefahr, das Match zu verlieren.

Im Tiebreak des zweiten Satzes spielte er ohne Nerven und servierte in der Folge sicher zur 2:0-Satzführung aus. Coach Günter Bresnik zeigte sich stolz: "Ich freue mich, wie er sich entwickelt hat in den letzten neun Monaten, wie schnell es gegangen ist."

Und was sagte Thiem selbst? Im gesteckt vollen, kleinen Interview-Raum vier war er auch im wachsenden internationalen Interesse souverän. "Ich spiele zum ersten Mal gegen den größten Sandplatzspieler aller Zeiten - mit Abstand. Er ist eines meiner Kindheits-Idole. Es wird eine großartige Lehrstunde für mich." Auf eine mögliche Sensation angesprochen, meinte Thiem: "Nicht gegen einen Nadal, der dieses Turnier acht Mal gewonnen und in seiner Karriere genau einmal verloren hat bei dem Turnier."

Melzer: "Kann nur überraschen"

Jürgen Melzer freute sich über seine Vorstellung: "Ich glaube, dass es ein Match auf extrem hohem Niveau war." Seine Partie war am Sonntag wegen Dunkelheit beim Stand von 6:4,5:7 abgebrochen worden, am Montag sorgte Regen für eine zehn Minuten dauernde Zwangspause. Nahezu identisch verliefen die Sätze drei und vier, als Melzer auf langsamem Platz jeweils mit Doppelbreak 4:1 in Führung ging, aber dann wieder selbst seine beiden Aufschläge abgeben musste. Das  entscheidende Break gelang dem Österreicher zunächst zum 6:5, dann zum 5:4.

Gegen Tsonga (Nummer 13 des Turniers, Nummer 14 der Welt) sieht sich Melzer als Außenseiter. "Der hat letztes Jahr hier Halbfinale gespielt. Aber ich freue mich aufs Match, keine Frage. Ich kann nur überraschen." (APA/red - 26.5. 2014)