Paris/Wien - Im Februar des Vorjahres war sie als Nummer 26 so gut platziert gewesen wie noch nie in der Tennisweltrangliste. Am Montag schlug Tamira Paszek, die sich durch die Qualifikation gekämpft hatte, als Nummer 159 in der ersten Runde der French Open auf - und bezwang die Nummer 93, die Belgierin Alison van Uytvanck, innert 92 Minuten mit 6:2, 7:6 (5). In Runde zwei wartet in der als Nummer neun gesetzten Slowakin Dominika Cibulkova ein ganz anderes Kaliber auf die 23-jährige Vorarlbergerin.
Das bisher einzige Duell hatte Cibulkova 2009 auf Sand in der ersten Runde von Charlestone mit 6:4, 6:0 gewonnen. Es war das erste richtig schlechte Jahr für Paszek gewesen, die als Teenager 2006 mit ihrem ersten Titel in Portoroz und 2007 mit den Achtelfinale in Wimbledon und bei den US Open für erhebliches Aufsehen gesorgt hatte. Immer wieder verschwand Paszek danach in der Bedeutungslosigkeit, immer wieder ließ sie aber aufhorchen - wie 2011 und 2012, als sie jeweils völlig unerwartet das Viertelfinale in Wimbledon schmückte.
Ende 2013 war Paszek als eine der Absteigerinnen des Jahres von Platz 26 auf 181 zurückgefallen - nicht zuletzt wegen einer Erkrankung (Pfeiffer' sche Drüsenfieber). Wieder gesundet kehrte sie in diesem Jahr zu ihrem alten Trainer Larri Passos zurück. Der Brasilianer, der vor allem durch sein Engagement als Coach des dreifachen French-Open-Siegers Gustavo Kuerten bekannt geworden war, hatte Paszek schon als 16-Jährige betreut. Die neuerliche Zusammenarbeit ist für die Dornbirnerin, die sich vom Rumänen Andrei Pavel trennte, eine völlig neue Erfahrung. "Damals war ich ein Kind. Jetzt bin ich 23." Quasi Zeit für eine Zwischenbilanz: "Ich sehe es so, dass ich die erste Hälfte meiner Karriere hinter mir habe und die zweite beginnt. Acht Jahre waren es schon. Hoffentlich kommen noch zehn."
Paszek sammelte durch Erfolge bei kleinen Challengerturnieren (ein Titel, zwei Finale) wieder Selbstvertrauen. "Das nächste Ziel sind jetzt einmal wieder die Top 100 und auch, eine solide Linie reinzubringen." Vor allem, dass sie auf Sand so viele Spiele wie zuletzt 2007 gewonnen hat, mache sie glücklich.
Nach Paris geht es aber wieder zurück auf den geliebten Rasen - in Nottingham, Birmingham, Eastbourne und natürlich Wimbledon. Gesund bleiben, konstant werden - das will Paszek.
Mayr-Achleitner ohne Chance, Meusburger gegen Stosur
Damit haben zwei von drei Österreicherinnen die Runde der letzten 64 erreicht. Schon am Sonntag hatte auch Yvonne Meusburger diese Phase erreicht, beide Spielerinnen haben damit ein Preisgeld von 42.000 Euro sicher. Meusburger trifft nun auf die Australierin Samantha Stosur, die in ihrem Erstrunden-Match mit 6:1,6:1 über Monica Puig (PUR) hinwegfegte.
Das Aus kam hingegen für Patricia Mayr-Achleitner, die gegen Flavia Pennetta (ITA-12) beim 2:6,2:6 chancenlos war. (APA/red - 26.05.2014)