Hohes Fieber, Entzündungen und Ausschläge sind die Hauptsymptome des Kawasaki-Syndroms. Forscher rätseln nach wie vor über seine Ursache

Foto: Dong Soo Kim

Die rätselhafte Krankheit, die vor allem Kinder unter fünf Jahren befällt, wurde ab 1961 in Japan beobachtet. Seit 1967 hat sie auch einen Namen: Kawasaki-Syndrom – nach dem Arzt Tomisaku Kawasaki, der das Krankheitsbild mit hohem Fieber, Entzündungen und Ausschlägen erstmals im Detail beschrieb.

Unbekannte Ursache

Heute weiß man immerhin, dass die Krankheit nicht ansteckend ist, dass sie unter anderem auch auf Hawaii und in Kalifornien selten vorkommt und in manchen Jahren gehäuft auftritt. Wodurch das Kawasaki-Syndrom ausgelöst wird, ist bis heute ein Rätsel, für das 2011 ein Forscherteam um Xavier Rodó eine erstaunliche Lösung vorschlug.

Rodó und Kollegen zeigten im Fachblatt "Scientific Reports", dass bestimmte Windmuster das Auftreten der Krankheit begünstigen. Die meisten Krankheitsfälle gäbe es, wenn der Wind aus dem Nordosten Chinas kommt, einer Region, die stark landwirtschaftlich geprägt ist. Die Forscher gingen seitdem ihrer Hypothese weiter nach und fanden in Aerosol-Proben aus rund 2000 bis 3000 Metern Höhe auffällig viele Hefepilze aus der der Gattung Candida, wie sie nun im Fachmagazin PNAS berichten.

Damit ist das Rätsel aber nach wie vor nicht restlos geklärt. Offen bleibt, ob der noch nicht genau identifizierte Pilz die Krankheit tatsächlich auslöst – und was zum seinem verstärkten Auftreten seit gut 50 Jahren führte. (Klaus Taschwer, derStandard.at, 26.5.2014)