Der Gossenköllesee unterm Pirchkogel im Kühtai verliert seinen UNESCO-Status.

Foto: ÖAW/Lois Lammerhuber

Wien/Innsbruck - Tirol verliert seine beiden Biosphärenparks Gossenköllesee und Gurgler Kamm. Die Gebiete im Kühtai und in den Ötztaler Alpen erfüllen die Anforderungen der UNESCO nicht mehr, ihren Status als Biosphärenparks aufrechtzuerhalten. Sie zählten im Jahr 1977 zu den ersten Biosphärenparks überhaupt.

Das Österreichische Nationalkomitee für das UNESCO-Programm "Man and the Biosphere" begründete die Entscheidung damit, dass die beiden Tiroler Gebiete die komplexen Anforderungen der UNESCO an einen modernen Biosphärenpark nicht mehr erfüllen würden.

Seit der Einrichtung der ersten Biosphärenparks im Jahr 1976 ist das Netzwerk auf derzeit 621 Biosphärenparks - davon bisher sieben in Österreich - in 117 Ländern angewachsen. Mit den Gebieten Gossenköllesee und Gurgler Kamm in Tirol, Untere Lobau in Wien und Neusiedler See im Burgenland wurden 1977 die ersten heimischen Biosphärenparks eingerichtet. Diese Gebiete der sogenannten Ersten Generation waren vornehmlich auf Schutz und Erforschung ausgewählter Ökosysteme fokussiert.

Neue Zonierung

In den 1990er-Jahren wurde das "Man and the Biosphere"-Programms (MAB) von der UNESCO weiterentwickelt. Seither müssen alle Biosphärenparks unter anderem eine Dreifach-Zonierung in Kern-, Puffer- und Entwicklungszone aufweisen und der Fokus muss auf nachhaltiger Entwicklung und dem Schutz der natürlichen Artenvielfalt liegen.

2012 wurde dann beschlossen, dass das Netzwerk ab Ende 2014 ausschließlich aus modernen Biosphärenparks der Zweiten Generation bestehen soll. Die älteren Gebiete müssen entweder neu zoniert oder von der Liste des Netzwerkes gestrichen werden. Für die Biosphärenparks Gossenköllesee und Gurgler Kamm habe das österreichische Nationalkomitee nun reagieren und die negative Entscheidung treffen müssen, so Günter Köck von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die mit der Durchführung des MAB-Programms in Österreich beauftragt ist. (APA, 26.5.2014)