RCB passt Verbund-Gewinnschätzungen nach Werksschließungen an
Wien - Nach der angekündigten Schließung von fünf kalorischen Kraftwerken des Verbund haben die Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) ihre Gewinnschätzungen für die Aktien des Versorgers neu angepasst. Das Votum blieb indessen bei "Hold" und auch das Kursziel von 15,20 Euro wurde nicht verändert.
Nach Meinung der RCB-Analysten sind die finanziellen Auswirkungen der Kraftwerksschließungen auf die Gesamtjahresergebnisse nur schwer abschätzbar. Kurzfristig könnten sich leicht negative Konsequenzen ergeben, während mittelfristig hingegen ein Zuwachs beim operativen Ergebnis (Ebit) um etwa zehn Prozent möglich ist, schreiben die Experten. Mitte Mai hat der Verbund aus Kostengründen die Schließung von fünf Kraftwerken bekanntgegeben.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die RCB-Analysten nun 0,44 Euro (zuvor: 0,47 Euro) für 2014, sowie 0,80 (zuvor: 0,86) bzw. 0,83 (zuvor: 0,87) Euro für die beiden Folgejahre. Auch die Dividendenschätzungen für 2015 und 2016 wurden minimal angepasst. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,30 Euro für 2014, sowie 0,37 (zuvor: 0,39) bzw. 0,40 (zuvor: 0,41) Euro für 2015 bzw. 2016.
Am Montag zu Mittag notierten die Verbund-Titel an der Wiener Börse mit plus 1,76 Prozent bei 14,15 Euro.
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VIG - Analysten erwarten weniger Gewinn aber stabile Prämieneinnahmen
Wien - Für die am morgigen Dienstag anstehenden Zahlen des Versicherungskonzerns Vienna Insurance Group (VIG) zum ersten Quartal 2014 erwarten die Analysten von Raiffeisen Centrobank (RCB), Erste Group und Kepler Cheuvreux leicht verbesserte Prämieneinnahmen. Allerdings wird beim Nettogewinn mit einem etwas rückläufigen Ergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode gerechnet.
Die Bruttoprämien sehen die Experten im Durchschnitt bei 2.735,5 Mio. Euro, das ist ein Plus von einem Prozent zum Wert aus der Vorjahresperiode von 2.705,22 Mio. Euro. Ebenfalls moderat um ein Prozent steigen dürften die eingenommenen Prämien, die im Vorjahr 2.198,86 Mio. Euro betragen hatten.
Beim Gewinn vor Steuern sehen die Analysten ein um sieben Prozent schwächeres Ergebnis bei 147,73 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Nettogewinn dürfte von 123,84 Mio. Euro auf 113,17 Mio. fallen, das ist ein Rückgang von etwa neun Prozent.
"Wir erwarten einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr, aber die Erwartungen sind insgesamt dennoch höher. 2013 waren die ersten beiden Quartale noch schwach, da waren negative Effekte aus Rumänien und Italien zu spüren", sagt ein Analyst bei der Erste Group. Dieses Mal werde wieder ein "normales" Quartal für die VIG erwartet, was schon ein deutlicher Fortschritt sei.
Ebenso sieht die RCB keine großen Überraschungen für die Quartalszahlen. "Wir erwarten keine speziellen Effekte im ersten Quartal. Der milde Winter dürfte leicht positiv gewirkt haben. Einflüsse von Rumänien und Italien, die in den vorigen Quartalen negativ gewirkt haben, dürften diesmal nicht enthalten sein", sagt ein Analyst.
Bei Kepler gehen die Analysten ebenfalls auf den möglichen Gewinnrückgang ein. Zurückzuführen sei dieser auf Devisenbewegungen in einigen Zentral- und Osteuropäischen Ländern (CEE), das niedrige Zinsumfeld und Preisdruck im Motor-Sektor in einigen Ländern. VIG habe außerdem 2013 damit angefangen, das Geschäft in Rumänien zu restrukturieren. Das wichtigste bei der Zahlenpräsentation sei nun, ob das Unternehmen einen Ausblick auf die neuesten Entwicklungen der Märkte in Italien und Rumänien geben werde.
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S Immo - Analysten erwarten im ersten Quartal etwas niedrigere Zahlen
Wien - Für die Veröffentlichung der für Dienstag angesetzten Quartalszahlen der s Immo erwarten die Analysten der Erste Group und der Raiffeisen Centrobank (RCB) einen leicht rückläufigen Nettogewinn. Dieser wurde in der APA-Konsensusschätzung um durchschnittlich acht Prozent tiefer bei 5,4 Mio. Euro errechnet. Im Vorjahresquartal waren unter dem Strich noch 5,8 Mio. Euro gestanden.
Erste-Analyst Günther Artner sieht den Grund für den leichten Rückgang in der etwas tieferen Zinskurve. Immobilienunternehmen sichern sich mittels Derivatgeschäften (sogenannten Zinsswaps) oft gegen Zinsschwankungen ab. Jetzt, da sich die Zinskurve durch die von Experten erwartete Leitzinssenkung der EZB abgesenkt hat, knabbern diese Swaps an den Gewinnen.
S Immo sollte von diesen Effekten allerdings weniger betroffen sein als die Branchenkollegen CA Immo und conwert, erklärt Artner weiter. Der Experte sieht mit dem Fokus auf den Wohnungsmarkt in Berlin eine "sinnvolle Strategie, da S Immo schon in Wien Erfahrung im Development-Bereich gesammelt hat". Die Tätigkeiten in Berlin bedürfen allerdings klarerweise einer gewissen Vorlaufzeit, von der sich Artner schöne Ergebnisse nach dem Geschäftsjahr 2014 erwartet.
Der Umsatz soll sich zudem laut den Analysten beider Banken relativ konstant nur um ein Prozent auf 46,2 Mio. Euro vermindern. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erwarten die Analysten um acht Prozent unter dem Vorjahreswert bei 23,1 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) werde sich nach Einschätzung der Experten um zwölf Prozent auf 23,8 Mio. Euro reduzieren.
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CA Immo - Analysten erwarten Halbierung des Nettogewinns
Für die Quartalszahlen des heimischen börsennotierten Immobilienunternehmens CA Immo erwarten die Analysten von Kepler Cheuvreux, Baader Bank und Erste Group einen Rückgang des Nettogewinns um mehr als die Hälfte. Im Schnitt prognostizieren sie diesen um 59 Prozent tiefer bei 9,3 Mio. Euro nach Minderheiten. Das Quartalsergebnis wird morgen Dienstag nach Börsenschluss erwartet.
Für einen Teil des Nettogewinn-Rückgangs sind die gesunkenen Mieterlöse verantwortlich, die vor allem aus den jüngsten Ausgliederungen von Immobilienvermögen des Unternehmens resultieren. Durchschnittlich schätzen die Experten die Eingänge aus Mieten um 42 Prozent niedriger bei 39,8 Mio. Euro. Als großes Fragezeichen gestaltet sich für die Analysten auch die Vergleichbarkeit der Resultate durch die Anwendung von IFRS 10 und 11.
Wenn man diese beiden Effekte herausrechnet, gehen die Analysten von Kepler Cheuvreux von einer etwas besseren operativen Geschäftsentwicklung aus, da die Leerstände und die vergleichbaren Mieten in etwa gleich geblieben sein dürften, während die Kosten geringfügig gefallen sein könnten. Für die Kepler-Experten sind besonders der operative Trend, ein Update zu den geplanten Immobilienausgliederungen und die neuen Immobilienerschließungen die Schlüsselfaktoren des anstehenden Berichts.
Laut Erste-Analyst Günther Artner schlägt der zur Zinsabsicherung eingegangene Hedge, ein sogenannter Zinsswap, besonders auf das Ergebnis. Die Zinsen seien wegen Spekulationen auf einen herabgesetzten Leitzins in der Juni-Zinssitzung der Europäischen Zentralbank gefallen, wodurch der Zinsswap zusätzliche Kosten verursacht. Im vom Management unzufrieden betrachteten Ungarn-Geschäft prognostiziert Artner allerdings eine Stabilisierung. Hier sollte das Unternehmen am Boden der Bewertung angekommen sein. (APA, 26.5.2014)