Dortmund - Eine Gruppe Rechtsradikaler hat am Sonntagabend das Rathaus in Dortmund angegriffen. Das berichten die "Ruhrnachrichten" auf ihrem Internetportal. Demnach wollten sich rund 20 mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Splitterpartei "Die Rechte" Zugang zum Gebäude verschaffen, in dem gerade eine Wahlparty stattfand.
Nach Angaben von Augenzeugen versprühten die Rechtsradikalen Reizgas und warfen Flaschen . Etwa hundert Menschen, darunter Politiker der anderen Ratsfraktionen, stellten sich den Neonazis in den Weg, zehn wurden bei dem Angriff verletzt, mindestens eine Person erlitt eine Platzwunde am Kopf.
Die Dortmunder Partei wird vom Neonazi Siegfried Borchardt angeführt. Sie trugen einheitliche gelben T-Shirts mit dem Aufdruck "Weg mit dem NWDO-Verbot" (Nationaler Widerstand Dortmund).
Ein Polizeisprecher bestätigte am Montagmorgen, dass es "mehrere Strafanzeigen gegen Rechte" gegeben habe.
Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte in einer Stellungnahme: "Nazis haben versucht, sich mit gewalttätigen Mitteln wichtig zu tun." Es habe vor dem Wahlabend eine Vereinbarung mit der Polizei gegeben, schnellstmöglich zu kommen, wenn etwas vorfallen sollte. "Das hat wohl nicht funktioniert", so Sierau. Die Polizei griff laut "Ruhrnachrichten" erst spät ein und eskortierte die Rechtsradikalen vom Platz. (red, derStandard.at, 26.5.2014)