Kairo - Vor einem ägyptischen Strafgericht soll am 7. Juni ein Prozess gegen den Chemnitzer Experimentalforscher Dominique Görlitz und zwei weitere Deutsche beginnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, sie hätten 2013 unerlaubt Proben aus der Cheops-Pyramide entnommen und nach Deutschland geschafft.

Während sich die drei deutschen Angeklagten inzwischen in Deutschland aufhalten, sitzen ihre sechs mutmaßlichen ägyptischen Helfer in Untersuchungshaft. Wie am Donnerstag aus Justizkreisen in Kairo verlautete, handelt es sich um drei Kontrolleure der Altertümerverwaltung, zwei Wächter und den Besitzer eines lokalen Reiseunternehmens. Sie sollen sich vor dem Strafgericht des Kairoer Bezirks Giza verantworten.

Görlitz war im April 2013 gemeinsam mit dem Verschwörungstheoretiker Stefan Erdmann, der in seinen Büchern antisemitische Thesen verbreitet, nach Kairo gereist, um in einer Kammer der Pyramide, die für die Öffentlichkeit gesperrt ist, Proben zu entnehmen. Sie kratzten Splitter von den Wänden, die sie anschließend zur Untersuchung im Labor des Fresenius-Instituts in Dresden abgaben. Görlitz bestreitet den Vorfall nicht. Er ist sich jedoch keiner Schuld bewusst, da er zuvor eine Erlaubnis zum Besuch der Pyramide eingeholt habe. (APA, 22.5.2014)