Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bei fünf Online-Anbietern (Admiralbet, bwin, Cashpoint, Tipico und William Hill) Wettkonten eröffnet und Sportwetten durchgeführt, um ein genaueres Bild von deren Vorgehensweise zu erhalten. Mit dem Ergebnis zeigen sich die Tester wenig zufrieden: Alle Anbieter würden sich damit brüsten, auf den Spielerschutz zu achten, die Realität sehe aber anders aus: plötzlich anfallende Kosten bei Inaktivität des Online-Spielerkontos, vermeintliche Willkommens-Boni nur im Gegenzug zu riskanten Wetten oder strenge Kontrollen erst bei Auszahlung des Gewinns, nicht aber schon beim Wetteinsatz.

"Die Branche agiert mit fragwürdigen Methoden“, kritisiert VKI-Geschäftsführer Franz Floss. "Die vermeintliche Selbstverpflichtung zu ,Responsible Gaming‘ wird durch aggressives Marketing und zweifelhafte Praktiken konterkariert.“ Bei bwin werden etwa Kunden, die einige Zeit nicht gespielt haben und deren Konto inaktiv ist, per E-Mail über dadurch anfallende Verwaltungsgebühren informiert – und so zum Weiterspielen motiviert. Denn wer wieder zu spielen beginnt, kann diesen Kosten entgehen. Floss: „Ein derartiges Vorgehen ist besonders für Spielsuchtgefährdete sehr problematisch. Nicht zuletzt deshalb haben wir nun Klage wegen aggressiver Werbung eingereicht.“ (red, derStandard.at, 22.5.2014)