Washington (APA/dpa) – Die USA gehören zu den wenigen Industrieländern, die noch an der Todesstrafe festhalten. In 32 der 50 US-Staaten sieht das Gesetz diese Strafe für schwere Verbrechen vor. Seit der Oberste Gerichtshof des Landes die Todesstrafe 1976 wieder zuließ, wurden nach Angaben des Death Penalty Information Center (DPIC) fast 1400 Todesurteile vollstreckt.

Mehr als 140 Gefangene wurden seitdem aus der Todeszelle entlassen, weil sich ihre Unschuld erwiesen hatte. Anfang Oktober 2013 saßen nach DPIC-Angaben 3.088 Todeskandidaten hinter Gittern, die meisten in Kalifornien (741), Florida (412) und Texas (287).

Zahl geht zurück

Die mit Abstand meisten Exekutionen seit 1976 gab es mit 515 in Texas. Es folgen Oklahoma (111), Virginia (110) und Florida (86, Stand 12. Mai). Allerdings geht die Zahl der Hinrichtungen seit Jahren stetig zurück – von 265 im Jahr 1997 bis auf 80 im Jahr 2013. Einige der zum Tode Verurteilten sterben auf dem elektrischen Stuhl, andere in der Gaskammer, werden erschossen oder gehängt. Die allermeisten aber kommen durch eine Giftinjektion ums Leben.

Was im Dezember 1982 in Texas als "moderne" und "humane" Methode der Exekution begann, ist zunehmend umstritten: Die Giftspritze kaschiere "die Grausamkeit des Tötungsakts durch den Anschein klinischer Sauberkeit", kritisiert Amnesty International. Zudem gebe es immer wieder Pannen wegen Inkompetenz oder technischer und medizinischer Komplikationen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Herzinfarkt eines verurteilten Mörders bei einer misslungenen Hinrichtung im US-Staat Oklahoma für Proteste und öffentliche Debatten gesorgt. (APA, 21.5.2014)