Innsbruck - Der mit 14.000 Euro dotierte Tiroler Landespreis für Kunst ist am Dienstag bei einem Festakt an die Schauspielerin Julia Gschnitzer verliehen worden. "Als Charakterdarstellerin hat Gschnitzer herausfordernde Frauenrollen gespielt und die Schauspielkunst in ihrem reichen Künstlerleben zur höchsten Entfaltung gebracht", begründete die zuständige Beate Palfrader (ÖVP) die Jury-Entscheidung.

Gschnitzer wurde am 21. Dezember 1931 in Innsbruck geboren. Sie begann ihre schauspielerische Laufbahn am Tiroler Landestheater und war Mitglied des Ensembles am Wiener Volkstheater sowie am Salzburger Landestheater. Gastspiele führten sie an Theater in Deutschland und in der Schweiz.

Theaterrollen sowie Film- und Fernsehauftritte

Die Schauspielerin verkörperte unter anderem Frau Flamm in Hauptmanns "Rose Bernd" (1979/80), Marthe Rull in Kleists "Zerbrochenem Krug" (1980/81), Mrs. Peachum in der "Dreigroschenoper" (1987/88), Maria in Turrinis "Josef und Maria" (1991/92), die Mutter in "Mutter Courage" von George Tabori (1995/96), die Großmutter in Horvaths "Geschichten aus dem Wienerwald" (2000) und die Mutter in Thomas Bernhards "Am Ziel" (2002).

Bekanntheit erlangte sie auch durch ihre Film- und Fernsehauftritte: Als Franziska Jägerstätter in Axel Cortis Film "Jägerstätter", als Frau Vejvoda in "Ein echter Wiener geht nicht unter", als alte "Nanne" in Stefan Ruzowitzkys "Siebtelbauern" und in vielen weiteren Rollen.

Viele Ehrungen

Die 82-Jährige wurde 1989 zur Kammerschauspielerin ernannt und ist Trägerin des Silbernen Ehrenzeichens der Stadt Wien, des Karl-Skraup-Preises, des Ehrenzeichens des Landes Tirol, des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck, des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien und des Ehrenbechers der Stadt Salzburg.

Der Landespreis für Kunst wird seit 1984 jährlich zur Anerkennung hervorragender künstlerischer Leistungen in den Bereichen Musik, Architektur und Literatur sowie Bildende und darstellende Kunst vergeben. (APA, 20.5.2014)