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Joyce Banda (im Hintergrund) stellt sich für die Stimmabgabe an.

Foto: AP/Tenthani

Lilongwe - Im südostafrikanischen Malawi haben die Menschen am Dienstag einen neuen Staatschef gewählt. Rund 7,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, unter zwölf Kandidaten den neuen Präsidenten auszuwählen. Die Abstimmung begann in der Früh, wobei einige der mehr als 4.400 Wahllokale erst mit mehreren Stunden Verspätung öffneten.

Die langen Warteschlangen, wie etwa in der Wirtschaftsmetropole Blantyre, sorgten bei den Wählern für Frust und Misstrauen gegenüber der Regierung.

Zum ersten Mal musste sich Staatschefin Joyce Banda dem Wählervotum stellen. Die frühere Vize-Präsidentin hatte 2012 nach dem Tod von Präsident Bingu wa Mutharika dessen Posten übernommen. Neben Banda hatten drei weitere der insgesamt zwölf Kandidaten realistische Chancen auf das Amt, unter ihnen Peter Mutharika, der Bruder des verstorbenen Staatschefs.

Alle Kandidaten versprachen Wirtschaftsreformen und Jobs für das Land, in dem die Hälfte der 15 Millionen Einwohner von weniger als einem Dollar am Tag lebt. Experten rechneten mit einem knappen Ergebnis. Entschieden wird die Präsidentschaftswahl mit einfacher Mehrheit.

Zeitgleich fanden Parlaments- und Kommunalwahlen statt. Wegen der Zersplitterung der Opposition hat Bandas Partei trotz eines Korruptionsskandals Chancen auf einen Sieg. (APA, 20.5.2014)