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Dass Philip Roth nicht mehr schreiben werde, kündigte er bereits vor eineinhalb Jahren an. Nun will er sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Foto: Reuters/ERIC THAYER

London - US-Autor Philip Roth hat seinen vollständigen Rückzug aus der Öffentlichkeit angekündigt. "Dies ist mein letzter Auftritt im Fernsehen, überhaupt mein letzter Auftritt irgendwo", sagte der 80-Jährige dem britischen Rundfunksender BBC, der Auszüge des Interviews am Montag veröffentlichte. Der erste Teil des Gesprächs mit dem Journalisten Alan Yentob sollte am Dienstag gesendet werden.

Vor eineinhalb Jahren hatte Roth die Literaturwelt mit seiner Ankündigung schockiert, er höre mit dem Schreiben auf. Sein Roman "Nemesis" sei sein letzter gewesen, hatte Roth dem französischen Magazin "Inrockuptibles" gesagt. In dem BBC-Gespräch bekräftigte der Autor, der regelmäßig als Favorit für den Literaturnobelpreis gehandelt wird, nun diese Entscheidung. Er sei damals "am Ende" angekommen, sagte Roth. "Da gab es nichts mehr für mich zu schreiben."

Nun konzentriere er sich auf die "große Aufgabe, nichts zu tun", fügte der Schriftsteller hinzu. Er habe in den vergangenen drei bis vier Jahren "sehr gute Momente" erlebt. "Jetzt, wo ich nicht mehr schreibe, will ich einfach plaudern", sagte Roth weiter.

Der Abkömmling jüdischer Einwanderer wurde unter anderem mit dem Roman "Portnoy's Complaint" (Portnoys Beschwerden) von 1969 berühmt. Im Laufe seiner über 50-jährigen Schriftstellerkarriere verfasste Roth über 30 Werke. Über viele Jahre und Romane hinweg spielte der fiktive jüdische Autor Nathan Zuckerman eine tragende Rolle, der weithin als Alter Ego Roths angesehen wird. (APA, 20.5.2014)