Peking/Moskau - Im Nordosten Chinas ist Weltraummüll niedergegangen. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, landeten die zunächst nicht identifizierten Objekte am Freitag in der Provinz Heilongjiang. Erste Untersuchungen ließen darauf schließen, dass es sich um Teile einer Trägerrakete oder eines Satelliten handle, hieß es weiter.

Fehlstart am Freitag

Am Freitag war kurz nach dem Start vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur eine russische Trägerrakete des Typs Proton samt einem Telekommunikationssatelliten explodiert. Die chinesischen Behörden teilten zunächst lediglich mit, dass sie sich nach dem Niedergang des Weltraummülls mit den dafür Zuständigen in Verbindung setzen wollten.

Neun Minuten nach dem Start der Proton-Rakete am Freitag setzte der Hauptantrieb der Rakete aus, wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete. Auf Bildern des staatlichen russischen Fernsehens war zu sehen, wie Rakete und Satellit verglühten. Der Telekommunikationssatellit Express-AM4P der Airbus-Tochter Astrium sollte entlegenen Regionen Russlands Zugang zum Internet verschaffen.

Die russische Raumfahrt hatte in den vergangenen Jahren eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen müssen. Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Wladimir Popowkin, war im Oktober nach nur zwei Jahren entlassen worden. Sein Nachfolger Oleg Ostapenko wurde von Präsident Wladimir Putin mit einer umfassenden und milliardenschweren Reform des Raumfahrtprogramms beauftragt. (APA/red, derStandard.at, 19.5.2014)