Die Kicker des FAC werden in Kürze über den Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Ost jubeln, danach wartet im Aufstiegs-Duell Austria Salzburg.

Foto: Widhalm

Salzburg/Wien - Zwei Runden vor Ende der Saison ist auch die Theorie am Ende. Der Salzburger Austria ist nach einem 2:0-Sieg am Sonntag bei den Amateuren von Altach die Meisterschaft in der Regionalliga West nicht mehr zu nehmen. Mit neun Punkten Vorsprung auf Verfolger Wattens führen die immer noch ungeschlagenen Violetten (in 28 Runden 24 Siege, vier Unentschieden, Tordifferenz 93:13) die Tabelle an.

Mit dem Titel einher geht zwar, wir sind in Österreich, nicht unbedingt der Aufstieg, aber immerhin die Qualifikation zum diesbezüglichen Playoff. Gegner wird am 2. (auswärts) und 5. Juni (heim) der Floridsdorfer AC sein, der höchstwahrscheinliche Champion aus dem Osten.

Hätte die Austria mit der Meisterschaft noch ein Jahr zugewartet, hätte man sich diese Zusatzhürde erspart, denn in der der Saison 2014/2015 wird dem West-Ersten die Direkt-Promotion in die Erste Liga gewährt. Das wurde kürzlich vom ÖFB nach Losentscheid so festgelegt.

Nicht nur die sportliche Qualifikation, auch eine Lizenz für den Profifußball haben die Kontrahenten mittlerweile in der Tasche, den Wienern wurde sie sogar ohne Auflagen erteilt. Das heißt aber nicht, dass nicht noch einige Hausaufgaben zu erledigen wären. Die Infrastruktur im rund um das Leopold-Stroh-Stadion im 21. Gemeindebezirk lässt zu wünschen übrig.

Temporär ins Happel

Im Falle des Aufstiegs würde man, solange in der eigenen Heimstätte noch gewerkelt wird, im Happel-Stadion antreten. Das ist, trotz eines Zuschaueraufkommens von ein paar Hundert, durchaus nicht zu hoch gegriffen, will sich der FAC doch als dritte Kraft in Wien etablieren. Immerhin kann der Stammverein von Marko Arnautovic eine durchaus ruhmvolle Vergangenheit zurückblicken, aus der ein 1918 errungener österreichischer Meistertitel herausragt. Große Namen trugen das Trikot, Meisterschütze Robert Dienst etwa, der seine Karriere bei den Floridsdorfern begann.

Die Salzburger müssen mehr tun, ihnen wurden vom Verband sehr wohl Auflagen untergejubelt. Auch hier ist der Platz das Problem. Einiges an Upgrading ist notwendig, weder Auswärtssektor noch Flutlicht sind vorhanden. Die Stadt hat eine Zuschuss von über einer halben Million Euro zugesagt, allerdings nur für den Fall eines Aufstiegs. Auch hier ergäbe sich also eine Übergangsfrist und damit die Notwendigkeit eines temporären Ausweichquartiers

Dafür wurde von den Austrianern das Stadion in Vöcklabruck auserkoren, rund 70 Kilometer von Maxglan entfernt. Ein Mietvertrag mit der Gemeinde wurde bereits unterzeichnet.  2013 war dem Klub eine Lizenz noch verweigert worden, acht Jahre nach dem Neubeginn in der 2. Klasse Nord A wurde die Hürde diesmal genommen.

Trainer Polak geht, Glieder im Gespräch

Obwohl das Team souverän durch die Saison steuert, befinden sich die Salzburger auf Trainersuche. Mit dem aktuellen Coach Miroslav Polak, der als Aktiver die Austria 1989 gegen Krems in die Erste Division geschossen hatte, konnte in mehreren Verhandlungsrunden keine Einigung über eine weitere Zusammenarbeit erzielt werden. Es spießte sich offenbar am Finanziellen. "Irgendwann kommt der Punkt an dem wir sagen müssen, sorry, da können wir nicht mit", wird Obmann Walter Windischbauer auf der Webseite des Klubs zitiert.

Der Sportlicher Leiter Gerhard Stöger bestätigte Gespräche mit Eduard Glieder, zuletzt Assistent von Adi Hütter in Grödig. Stöger will den neuen Mann noch vor den Playoff-Spielen präsentieren.

Wienern fehlt noch ein Punkt

Der FAC, der mit seinem Trainer Hans Kleer nach Saison-Ende über eine mögliche Vertragsverlängerung reden wird, braucht am Dienstag im Spiel der 27. Runde gegen den Tabellensechsten Stegersbach noch mindestens einen Punkt, um letzte Zweifel bezüglich des Titelgewinns zu beseitigen. Das Playoff haben die Wiener sicher - die Verfolger Amstetten und Ritzing haben keine Bundesliga-Lizenz beantragt. Anlässlich der Partie gegen die Burgenländer startet demgemäß bereits der Vorverkauf, 3000 Tickets werden aufgelegt. Manager Mathias Slezak rechnet mit ausverkauftem Haus. (bausch - derStandard.at, 19.5. 2014)