Fluglinien ziehen Konsequenzen und landen nicht mehr in Venezuela.

Rom/Caracas - Eine Reihe von Luftfahrtgesellschaften reduzieren wegen ausstehender Zahlungen ihre Flugverbindungen nach Venezuela. Nach Air Canada, die im März ihre Flüge in das südamerikanische Land suspendiert hat, hat auch Alitalia angekündigt, bis Ende Oktober Venezuela nicht mehr anzufliegen.

Demnach will auch die Lufthansa ihre Verbindungen nach Venezuela reduzieren. Auch Iberia und Air France könnten demnächst folgen. Der Grund: Die venezolanische Regierung von Präsident Nicolas Madura hat gegenüber den Airlines Schulden in Höhe von mehr als 3,5 Milliarden Dollar (2,56 Mrd. Euro) angehäuft. Dadurch rentierten sich Flüge nach Caracas nicht mehr, hieß es.

Wechselkurspolitik mitverantwortlich

Diese Situation ist eine Folge der von der linksnationalistischen Regierung verordneten rigiden Kontrolle des Devisenhandels. Venezolaner müssen die Flugtickets in der Landeswährung Bolivar bezahlen. Der Staat überweist dann den Fluggesellschaften Dollars. Allerdings leidet Venezuela seit Jahren unter einer Wirtschaftskrise und chronischem Devisenmangel. Daher erfolgen die Zahlungen an die Airlines oft erst nach Monaten, manchmal sogar nach mehr als einem Jahr.

Als erste zog Air Canada im März die Konsequenzen und stellte ihre Flüge nach Caracas ein. Maduro annullierte daraufhin sämtliche Verträge mit der Fluggesellschaft. "Wer jetzt geht, kommt nicht mehr zurück", verkündete der Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez. Nun stellt auch Alitalia ihre Caracas-Flüge ein. Die Lufthansa teilte mit, dass sie bis auf Weiteres keine Tickets mehr für Flüge nach oder aus Caracas mehr verkauft.

Auch südamerikanische Airlines wie die kolumbianische Avianca und die brasilianische Tam haben ihre Venezuela-Flüge um mindestens 40 Prozent reduziert. Andere Fluggesellschaften könnten folgen. (APA, 18.5.2014)