Genf - Die USA, Papua-Neuguinea und der Oman sind weltweit die einzigen Länder mit unbezahltem Mutterschutz. Das geht aus einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor, die am Dienstag im schweizerischen Genf vorgelegt wurde. In den USA haben Mütter nach der Geburt ihres Kindes demnach lediglich Anspruch auf zwölf Wochen unbezahlten Mutterschaftsurlaub.

Großzügigste Mutterschutzregelungen

Die großzügigsten Mutterschutzregelungen gibt es nach Angaben der ILO in osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern. In Kroatien haben Arbeitnehmerinnen demnach Anspruch auf ein Jahr Elternzeit bei vollem Lohnausgleich. Auch die skandinavischen Länder kommen in dem Bericht gut weg: In Norwegen bekommen Mütter und Väter in der Elternzeit immerhin 80 Prozent ihres Gehalts. In Österreich gilt der Mutterschutz 16 Wochen. Er verlängert sich bei Mehrlingsgeburten und Kaiserschnittgeburten auf 20 Wochen und erfolgt über ein Wochengeld, das von der Sozialversicherung gezahlt wird.

Kein angemessener Mutterschutz

Die ILO wies darauf hin, dass es weltweit für rund 830 Millionen Frauen keinen angemessenen Mutterschutz gebe. In Afrika und Asien haben demnach sogar fast 80 Prozent der Frauen keinen Anspruch auf Mutterschutz nach ILO-Standards. Die ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, verlangt mindestens 14 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub und eine garantierte Rückkehr an den Arbeitsplatz. (APA, 14.5.2014)