Aktuelle Werbung des Kranherstellers Palfinger.

Foto: Palfinger

Bauarbeiter sind Opfer zahlreicher Zuschreibungen und Klischees, was ihren Alkoholkonsum betrifft ebenso wie ihre Beziehung zum anderen Geschlecht. Untermauert werden derlei Stereotype ausgerechnet von der Firma Palfinger. Das österreichische Unternehmen stellt hydraulische Hebe- und Ladevorrichtungen her und ist bekannt für Kräne mit Knickarm, die man auf LKWs montieren kann.

In der Werbung des Unternehmens sieht man nun eine Frau auf einer solchen Hebevorrichtung stehen. In bester Marilyn Monroe-Pose drückt sie ihren Rock an den Körper, auf dass er im Winde nicht hochfliegt, und wirft ihr Haar zurück. Der über ihrem Kopf zu lesende Slogan "Hier wackelt nur, was wackeln soll" soll offenbar bedeuten: Bei der Frau muss es wackeln, der Kran aber möge bitte felsenfest stehen.

Zitrone für wenig Einfallsreichtum

Dass eine Frau hier völlig zusammenhanglos zum Objekt einer Werbung gemacht wird, die offenbar die Stabilität einer Maschine anpreisen soll, ist das eine. Nicht nur der Kran steht hier aber felsenfest, sondern offenbar auch die Vorstellung davon, wie Menschen beschaffen sind, die mit dieser Maschine arbeiten: offenbar geht man davon aus, dass sie diesen doch eher billigen Herrenwitz lustig finden und sich krachend auf die Schenkel hauen, bevor sie sich ihr erstes Bier aufmachen.

Gut weg kommt hier keiner, und besonders originell ist die Idee mit dem Wackeln auch nicht - eine Zitrone für so wenig Einfallsreichtum. (hein, dieStandard.at, 2.5.2014)