Wien - Die aktuelle Auswertung des von den Instituten SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhobenen Österreichischen Arbeitsklima Index zeigt, dass immer mehr Menschen mit niedriger beruflicher Qualifikation immer öfter nur schlecht bezahlte Teilzeitjobs erhalten, LeiharbeiterInnen sind, geringfügig oder befristet arbeiten oder so genannte freie DienstnehmerInnen sind. 

Wie in einer Aussendung der Arbeiterkammer Oberösterreich mitgeteilt wurde, hat sich der Anteil an unbefristeten Vollzeitbeschäftigten seit 2008 von 74 auf 68 Prozent verringert. 2008 waren 26 Prozent der unselbstständig Beschäftigten entweder in Teilzeit (befristet oder unbefristet), in Leiharbeit, geringfügig oder als Freie/r DienstnehmerIn beschäftigt. 2013/14 sind bereits 32 Prozent aller unselbstständig Arbeitenden in solchen Jobs tätig.

Männer ohne Migrationshintergrund am ehesten normal beschäftigt

Ende 2008 waren in Österreich damit knapp über 900.000 unselbstständig Erwerbstätige atypisch beschäftigt, fünf Jahre danach sind es um fast 250.000 Menschen mehr. Im Grunde, stellt die Arbeiterkammer fest, besteht der Beschäftigungsanstieg hierzulande fast zur Gänze aus atypischen Stellen, Normalarbeitsverhältnisse werden hingegen immer seltener.

Vor allem Männer in höheren beruflichen Positionen und ohne Migrationshintergrund bekleiden am ehesten noch Normalarbeitsverhältnisse.

Hälfte der Frauen zwischen 31 und 45 Jahren atypisch beschäftigt

Frauen sind aufgrund der höheren Teilzeitquote deutlich häufiger in atypischer Beschäftigung als Männer. Die Hälfte der Frauen zwischen 31 und 45 Jahren ist atypisch beschäftigt, gegenüber nur 16 Prozent der Männer in dieser Altersgruppe. Frauen sind auch drei Mal so häufig geringfügig beschäftigt (neun Prozent) als Männer (drei Prozent).

Niedrigqualifizierte sind häufiger in befristeten Vollzeitpositionen und in Leiharbeit zu finden, Höherqualifizierte dafür öfter in befristeten Teilzeitstellen und als Freie DienstnehmerInnen.

Auffällig ist, dass 44 Prozent der MigrantenInnen häufiger atypisch beschäftigt sind, vor allem als LeiharbeiterInnen (15 Prozent). In Wien, Kärnten und in Salzburg liegt der Anteil an atypisch Beschäftigten etwas über dem Durchschnitt.

Einen höheren Anteil von atypisch Beschäftigen gibt es u.a. in der Gastronomie und im Dienstleistungsbereich. Auch in der Kulturbranche und im Gesundheits- und Sozialwesen ist der Anteil an atypisch Beschäftigten höher. (red, dieStandard.at, 11.4.2014)