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Wenn eine Technologie Farbenblinden von der Farbe erzählt: Was hier zu sehen ist, kann nicht jeder sehen. Der Entwickler einer hilfreichen Software gewann 2004 beim Top Talent Award.

Foto: Archiv
Man könnte jetzt von einem "Eye-Borg" sprechen, meint aber keinesfalls eine Mensch-Maschine-Kombination aus Sciencefiction-Romanen oder -Filmen. Die Rede ist von einem Menschen, der farbenblind ist und eine am Kopf montierte Kamera trägt, die etwas ganz Besonderes kann: Sie "übersetzt" die Farben der realen Außenwelt in Töne im Kopfhörer. Somit können Farbenblinde die Farbe "hören". Ein junger Maler mit diesem Handikap soll dieses System bereits 24 Stunden am Tag tragen und sich als erster Cyborg der Welt fühlen: Der Apparat ist zum nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil seines Körpers geworden.

Das Projekt mit dem Titel "Bridging the Island of the Colourblind" des Briten Adam Montandon gewann in der Kategorie "Content Tools & Interface Design" vergangenes Jahr beim Top Talent Award. Montandon hat vor etwa einem Jahr das Unternehmen HMC Entertainment Systems in Plymouth gegründet. Hier werden Webdesign-Lösungen, DVDs und CD-Roms entwickelt. Das damit verdiente Geld verwendet man unter anderem zur Finanzierung von Projekten, die Behinderten das Leben leichter machen sollen.

Junge europäische Multimediaproduzenten können vom 1. April bis 15. Juli in insgesamt acht Kategorien beim Europrix Top Talent Office in Salzburg einreichen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29. 3. 2005)