Böhler nimmt Eigentümerwechsel bei EWK gelassen - Neuer Eigentümer Swiss Steel sei bisher nie Mitbewerber im Edelstahlgeschäft gewesen

Foto: BÖHLER Edelstahl GmbH
Wien - Für den österreichischen Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm ist die deutsche Edelstahl Witten-Krefeld GmbH (EWK) schon bisher der eigentliche Hauptkonkurrent am Weltmarkt gewesen. "An dieser Situation wird sich auch künftig nichts ändern", sagte Böhler-Sprecher Randolf Fochler zur APA, nachdem der Verkauf der ThyssenKrupp-Tochter EWK an Swiss Steel bekannt gegeben worden war. "EWK bleibt ein Konkurrent."

Ob sich die Konkurrenzsituation mit dem Eigentümerwechsel verschärfen wird, wollte Fochler nicht kommentieren: "Wir kennen die strategischen Pläne des neuen Eigentümers nicht." Swiss Steel sei jedenfalls bisher nie ein Mitbewerber im Edelstahlgeschäft gewesen.

Böhler-Uddeholm war vor Jahren selbst an einer Übernahme der EWK interessiert. Im Frühjahr 2000 waren sich die Österreicher mit ThyssenKrupp prinzipiell bereits einig, die Edelstahlsparte des deutschen Stahl- und Maschinenbau-Konzerns zu kaufen. In letzter Sekunde aber scheiterte der Deal im Herbst desselben Jahres an unterschiedlichen Preisvorstellungen.

Böhler-Uddeholm gilt bei Werkzeugstahl als Weltmarktführer, EWK als Nummer zwei. Im vergangenen Jahr 2004 setzte Böhler mit 11.800 Mitarbeitern gut 1,9 Mrd. Euro um. Edelstahl Witten-Krefeld kam mit 2.600 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 643 Mio. Euro.

Buderus-Verhandlungen in Endphase

In Deutschland verhandelt Böhler derzeit die Übernahme des Edelstahlgeschäfts der zum Bosch-Imperium gehörenden Buderus-Gruppe. Eine Finalisierung der Gespräche war zuletzt für die nächsten Wochen angekündigt worden. Die Edelstahlwerke Buderus, deren Geschäft stark auf Werkzeugstahl fokussiert ist und damit gut ins Böhler-Uddeholm-Portfolio passen würde, beschäftigen rund 1.600 Mitarbeiter und setzen 334 Mio. Euro (2003) um. Analysten schätzen den Kaufpreis auf 170 bis 200 Mio. Euro. (APA)