Wenn man kein Glück hat,

kommt das Pech auch noch dazu, flüchten Sportler gern in Binsenweisheiten. Politiker bemühen noch abgestandenere Sprüche wie den vom Schaden und Spott. Manchmal, sehr selten, überschneiden sich die beiden Begriffswelten, und das kann dann recht lustig werden. Besonders für Außenstehende, die in Wien zurzeit eine Plakatserie erfreut, welche sowohl die Turbulenzen um das Klagenfurter EM-Stadion als auch die der FPÖ unter einem kleinsten gemeinsamen Nenner zum Strache, Pardon, zur Sprache bringt: "Wien darf nicht Klagenfurt werden", warnt da ein Entwurf, den das Konterfei des Wiener FP-Chefs über dem Dach des Ernst-Happel-Stadions ziert. Heinz-Christian Strache schaut auch streng aus einem Plakat heraus, auf dem gewarnt wird, Wien könnte Kärnten werden.

foto: privat

Das mag Strache ungewollt aus der Seele gesprochen sein,

verantwortlich für die Plakate sind aber weder er noch Parteifreunde. Auch die rote Konkurrenz hat nichts damit zu tun. Vielmehr steht eine Privatinitiative dahinter, die aus in Österreich lebenden Migranten und kritischen Einheimischen besteht. Sie haben sich über die FP- Plakate ("Wien darf nicht Istanbul werden") zunächst geärgert und machen sich jetzt darüber lustig. Bezahlt wird das aus privaten Spenden. Kommenden Freitag folgt der nächste Streich. (kob/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.3.2005)

Nachlese: "Primitive Ausländerhetze" - SPÖ und Grüne reagieren scharf auf Strache-Plakate - Ablehnung auch von ÖVP - Haider: "Das ist Sache der Wiener"

foto: privat