So Bono in einem neuen Porträt-Band über den 2003 verstorbenen Musiker, das Interviews und Artikel aus dem "Rolling Stone" und rare Privatfotos enthält
Redaktion
,
Wien - "Wir sind alle Weicheier im Vergleich zu Johnny
Cash", schreibt U2-Stimme Bono im Nachruf auf den wichtigsten
US-Countrysänger seit Hank Williams. Bob Dylan bringt es ebenfalls
auf den Punkt: "Er steht meilenweit über allen." Auch nach seinem Tod
im September 2003 bleibt Cash einzigartig, einen Nachfolger für den
Menschen und Musiker gibt es keinen. Ein gelungenes Porträt des
Künstlers und Privatmannes zeichnet das am Montag erschienene Buch
"Cash" (Heyne), zusammengestellt von den Herausgebern des "Rolling
Stone".
Auf 224 Seiten wird versucht, sämtliche Karriereabschnitte des
"Man in Black" zu beleuchten, der Schwerpunkt liegt auf den
revolutionären Anfangstagen bei Sun-Records und dem unglaublichen
Comeback zu Beginn der Neunziger. Das Buch setzt sich aus einer
kompakten Biografie sowie Interviews und Artikeln aus dem "Rolling
Stone" zusammen. Dazwischen sorgen Gespräche mit Familienmitgliedern
und mit Producer Rick Rubin sowie Auszüge aus der Autobiografie des
Künstlers für den persönlichen Touch. Ein ganzes Kapitel ist der
innigen Beziehung zwischen Cash und seiner Frau June gewidmet.
Viele Fotos -
darunter rare private Schnappschüsse aus dem Nachlass, aber auch
perfekte Pressefotos - machen das Buch zur idealen Ergänzung zur im
selben Verlag erschienen Autobiografie (ebenfalls mit dem Titel
"Cash"). Eine Discografie geizt nicht mit ausführlichen Rezensionen,
und auch Film- und TV-Auftritte werden besprochen.
"Er war Baptist mit der Seele eines Mystikers. Er war ein Poet,
dem harte physische Arbeit vertraut war. Er war ein aufgeklärtes
Wesen, das von Sucht und Gram gepeinigt wurde", heißt es im Vorwort
von Tochter Rosanna Cash. Und um zu Dylan zurückzukehren: "Er steht
meilenweit über allem, und er wird nie wirklich tot sein oder
vergessen werden, nicht einmal von Menschen, die heute noch gar nicht
geboren sind - besonders von diesen Menschen nicht." Dem Mythos Cash
nähert sich das Buch mit der richtigen Mischung aus objektiven Fakten
und grenzenloser Bewunderung. (APA)
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