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"Cash", von den Herausgebern des "Rolling Stone", 224 Seiten, Heyne Verlag

Foto: Archiv
Wien - "Wir sind alle Weicheier im Vergleich zu Johnny Cash", schreibt U2-Stimme Bono im Nachruf auf den wichtigsten US-Countrysänger seit Hank Williams. Bob Dylan bringt es ebenfalls auf den Punkt: "Er steht meilenweit über allen." Auch nach seinem Tod im September 2003 bleibt Cash einzigartig, einen Nachfolger für den Menschen und Musiker gibt es keinen. Ein gelungenes Porträt des Künstlers und Privatmannes zeichnet das am Montag erschienene Buch "Cash" (Heyne), zusammengestellt von den Herausgebern des "Rolling Stone".

Auf 224 Seiten wird versucht, sämtliche Karriereabschnitte des "Man in Black" zu beleuchten, der Schwerpunkt liegt auf den revolutionären Anfangstagen bei Sun-Records und dem unglaublichen Comeback zu Beginn der Neunziger. Das Buch setzt sich aus einer kompakten Biografie sowie Interviews und Artikeln aus dem "Rolling Stone" zusammen. Dazwischen sorgen Gespräche mit Familienmitgliedern und mit Producer Rick Rubin sowie Auszüge aus der Autobiografie des Künstlers für den persönlichen Touch. Ein ganzes Kapitel ist der innigen Beziehung zwischen Cash und seiner Frau June gewidmet.

Viele Fotos - darunter rare private Schnappschüsse aus dem Nachlass, aber auch perfekte Pressefotos - machen das Buch zur idealen Ergänzung zur im selben Verlag erschienen Autobiografie (ebenfalls mit dem Titel "Cash"). Eine Discografie geizt nicht mit ausführlichen Rezensionen, und auch Film- und TV-Auftritte werden besprochen.

"Er war Baptist mit der Seele eines Mystikers. Er war ein Poet, dem harte physische Arbeit vertraut war. Er war ein aufgeklärtes Wesen, das von Sucht und Gram gepeinigt wurde", heißt es im Vorwort von Tochter Rosanna Cash. Und um zu Dylan zurückzukehren: "Er steht meilenweit über allem, und er wird nie wirklich tot sein oder vergessen werden, nicht einmal von Menschen, die heute noch gar nicht geboren sind - besonders von diesen Menschen nicht." Dem Mythos Cash nähert sich das Buch mit der richtigen Mischung aus objektiven Fakten und grenzenloser Bewunderung. (APA)