Der Hersteller von klassischen Organizern - selbst wenn er wie PalmOne die Kategorie des PDA, des Personal Digital Assistant mit elektronischem Kalender und Adressbuch, praktisch eigenhändig erfunden hat - muss sich auf der CeBIT wie ein Feldhase auf einer sechsspurigen Autobahn fühlen.

" Es gibt nicht nur ein Leben, sondern sogar neues Wachstum"

Smartphones überall: Handys, die all das können, was ein PDA kann, und nebenbei noch telefonieren, fotografieren, mailen und im Internet surfen. Gibt es für den PDA ein Leben nach dem Smartphone? "Absolut. Es gibt nicht nur ein Leben, sondern sogar neues Wachstum",so Fran¸cois Bornibus zum STANDARD. "Unser Marktanteil ist über sieben Quartale von 50 auf 30 Prozent gerutscht, jetzt sind wir nach GfK-Zahlen wieder auf dem Weg nach oben und haben zuletzt 41 Prozent gehabt. Und wir verkaufen mehr PDAs als je zuvor", erklärt Bornibus.

GPS

Dafür ist zum einen Sony verantwortlich, das sich aus dem Organizer-Markt gänzlich zurückzog. Zum anderen aber bescherte GPS, satellitenbasierte Navigation, dem PDA neue Orientierung: "40 Prozent aller unserer PDAs werden inzwischen mit einem GPS-System verkauft, weil das erheblich billiger als spezielle Navigationssysteme kommt", sagt Ken Wirt von Palm.

Elektronisches Fotoalbum

Auch andere Nutzungen - als elektronisches Fotoalbum oder USB-Datenspeicher für unterwegs - verlängern die Lebenserwartung des PDA; Palm will im Frühjahr weitere Produkte dieser Art auf den Markt bringen. Dennoch sieht auch Palm, dass seine längerfristige Zukunft bei Smartphones ist, so Bornibus. Rund die Hälfte des Umsatzes werde bereits mit dem Treo gemacht, der Palm-Version des Smartphones mit einer kompletten Qwertz-Tastatur für den Daumenbetrieb. Seit der CeBIT wird das neue Treo 650 auch in Österreich ausgeliefert. (red, DER STANDARD Printausgabe, 14.03.2005)