Hintergrund des Plans ist, dass das Bifa in den letzten Jahren "eine personelle und finanzielle Unterdeckung" aufwies, wie es in einem Ministeriumspapier heißt, weshalb die Entscheidungen für Medikamentenzulassungen länger als EU-weit vorgeschrieben dauerten: statt sieben Monate bis zu drei Jahre - eine für die Pharmaindustrie inakzeptable Frist, da sich gleichzeitig auch der Patentschutz um diese Zeit verringert.
Finanzierung über Zulassungsgebühren
Die PharmMed wird mit zwei Millionen Euro ausgestattet, erklärt Clemens Martin Auer, Kabinettchef von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, soll sich aber über die Zulassungsgebühren selbst finanzieren. Der Mitarbeiterstand der Ages von derzeit rund tausend Mitarbeitern wird sich dadurch bis zum Endausbau 2007 um rund 200 Jobs erhöhen.
Die Pharmaindustrie beobachtet die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Die mit der Ausgliederung einhergehende Erhöhung der Zulassungsgebühren dürfe nicht zur Sanierung der Ages missbraucht werden, heißt es vonseiten des Verbands der pharmazeutischen Industrie, Pharmig. Die Ages hatte - DER STANDARD berichtete mehrfach - unter akutem Geldmangel gelitten. Für das Jahr 2004 belief sich das Minus auf 1,4 Millionen Euro.
Keine Quersubventionen
Darauf angesprochen meint Auer, dass es zu keinen Quersubventionen zwischen Ages und PharmMed Austria kommen werde - "die PharmMed soll eine autarke Einrichtung werden" - und dass die Ages bis 2006 mehr Zuflüsse aus dem Bundeshaushalt zu erwarten habe.
"Die Gebührenerhöhungen müssen in einer Relation zu den versprochenen Qualitätsverbesserungen stehen", sagt Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber.