Arbeitsverhältnisse
Stefanie Vasold, Frauensprecherin der SJÖ, verweist auf die steigende Arbeitslosigkeit gerade bei Frauen und die größer werdende Lohnschere zwischen Männern und Frauen unter der schwarz-blauen Bundesregierung: "70 Prozent der geringfügig Beschäftigten sind Frauen. Gerade nach in Anspruch genommenen Kinderbetreuungszeiten finden lediglich zwei Drittel der Frauen, die einen vollen Wiedereinstieg ins Berufsleben anstreben, wieder einen Vollzeitjob. Der werten Frauenministerin fällt dazu allerdings nichts Besseres ein, als an die Eigenverantwortung der betroffenen Frauen zu appellieren."
Uni-Verhältnisse
Andrea Brunner, Vorsitzende des VSStÖ, sieht mit dem Inkrafttreten des schwarz-blauen Universitätsgesetzes auch eine Rückkehr zu einer Universität der Männerseilschaften: "Sind noch 49,7 Prozent der UniversitätsabsolventInnen Frauen, so sind es nur noch 31,4 Prozent der Assistenten und der Anteil bei den ProfessorInnen liegt nur mehr bei 6,8 Prozent. Setzen wir die Entwicklung des Frauenanteils der UniprofessorInnen der letzten zehn Jahre fort, dauert es bis 2912 bis der Anteil der Professorinnen genauso hoch ist wie der ihrer männlichen Kollegen. Da nun wieder in Gremien wie dem Universitätsrat Männerseilschaften an Bedeutung gewinnen und in den Senaten per Gesetz eine Übermacht an Professoren vorherrscht, ist es in Zukunft noch weniger zu erwarten, dass sich bei den Spitzenpositionen etwas ändert. Die Beschneidung demokratischer Mitbestimmungsmöglichkeiten auf den Universitäten durch die Bundesregierung trägt so auch indirekt zur Geschlechterdiskriminierung bei."
Schulverhältnisse
Auf den Zusammenhang zwischen Schule und Gesellschaft verweist die Bundesvorsitzende der AKS, Kim Kadlec: "So lange in der Schule und im Unterricht Rollenbilder vermittelt werden und sexistische Lehrer ihr Unwesen treiben dürfen, so lange wird wahre Gleichberechtigung nicht verwirklicht werden können!" Besonders deutlich werde dieses Faktum anhand der Verteilung der SchülerInnen auf die einzelnen Schultypen: "Während in den gewerblichen und technischen Schulen nicht einmal 20 Prozent der SchülerInnen weiblich sind, sind es in den Schulen für wirtschaftliche Berufe - zu denen kaufmännische Schulen nicht zählen - 90 Prozent! Eine solche sexistische Schulstruktur darf nicht aufrecht erhalten werden", so Kadlec.